900 Jahre Geschichte: St. Jakobus der Ältere in Goslar
Die Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere, ist historisch gesehen eine der interessantesten Kirchen der Stadt Goslar.
Mit der ersten Erwähnung 1073 besitzt die Gemeinde die älteste noch genutzte Kirche in Goslar. Von hier ging erstmalig 1529 die Reformation in Goslar aus - und zwar mit solch radikalen Forderungen, dass Martin Luther in einem Schreiben an die Jakobi-Gemeinde zur Besonnenheit aufrief.
1803 wurde die Kirche St. Jakobus d. Ä. durch Christian von Dohm, dem preußischen Administrator der Stadt, wieder den Katholiken in Goslar zugewiesen. In der Neujahrsnacht 1804/1805 feierte Pfarrer Godehard Ontrup die erste heilige Messe in St. Jakobi.
St. Jakobus ist die einzige katholische Altstadtkirche in Goslar. Zur Pfarrei St. Jakobi gehören auch die Kirchorte St. Konrad (Oker), St. Benno (Jürgenohl) und St. Georg (Grauhof). Die St.-Barbara-Kirche (Sudmerberg) wurde inzwischen profaniert.
Vom Jahr 1073 bis zur Reformation
Unter den Goslarer Altstadtkirchen ist die Kirche des hl. Jakobus seit dem Abriss der kaiserlichen Stiftskirche Simon und Judas (Kaiserdom) im Jahre 1819 das älteste noch erhaltene Kirchengebäude. Sie bezieht sich auf eine Urkunde des Hildesheimer Bischofs Hezilo im Jahre 1073.
Errichtet wurde die St.-Jakobi-Kirche etwa zwischen 1065 und 1073 als dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika, an die dann im frühen 12. Jahrhundert noch der Westbau mit einer Zweiturmfassade angeschlossen wurde.
Die St.-Jakobi-Kirche ist vermutlich nicht als eine Gemeindekirche entstanden, sondern als eine Kirche, mit der der Hildesheimer Bischof in unmittelbarer Nähe der bedeutenden Kaiserpfalz und inmitten der sich erweiternden Stadt Goslar präsent sein wollte. Allerdings lässt schon die Namengebung dieser Kirche darauf schließen, dass Goslarer Bürger, die zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren nach Santiago de Compostela gepilgert waren, diese Kirche als die ihre betrachteten und sie dem Patronat des hl. Jakobus unterstellten. Als freie Bürger der freien Reichsstadt lehnten sie eine Einflussnahme aus Hildesheim ab.
So wird sie sich sehr bald zur Gemeindekirche der Bürger entwickelt haben, die sich in ihrem Umkreis ansiedelten und wurde durch den großen Anteil an Handwerkern zur Kirche der Goslarer Gilden.
Den Bedürfnissen und dem Wachstum der St.-Jakobi-Gemeinde entsprechend wurde die Kirche durch Jahrhunderte erweitert und gestaltet. In ihrer Geschichte spiegelt sich auch die Geschichte der Stadt Goslar wider. So sind z. B. wesentliche bauliche Veränderungen an der Kirche immer dann festzustellen, wenn die Stadt durch den Ertrag des Erzabbaus am Rammelsberg aufblühte.
Die Pfarrei St. Jakobi gilt als eine Keimzelle der Reformation in Goslar. Von der Kirche der Gilden, und dort der besonders zur Veränderung drängenden Schuster, Schneider und Bäcker, gingen Initiativen zum Vortrag "rechter" Predigten und zu Abschaffung der Messe aus. Davon geben die sogenannten "articuli Jacobitarum" Zeugnis. U. a. fordern in ihnen Vertreter der St.-Jakobi-Gemeinde vom Rat der Stadt:
"Es ist unser Begehr und Meinung, daß E. E, die Pfarrherren, Pfaffen und Mönche vor sich erscheinen lasse in Gegenwart von Gilde und Gemeinde und der Bevollmächtigten und daß der Rat auch den Doktor (gemeint ist der gelehrte Magdeburger Prediger Nikolaus von Amsdorf) fordern soll, und es möge sein, dass alsdann unsere Geistlosen sich verantworten". (Aus: Articuli Jacobitarum v. 18. 3. 1528, Artikel 6)
Im Jahr 1529 schrieb Martin Luther einen Brief an die Gemeinde. Im selben Jahr erfolgt die Anstellung des Johan Amandus aus Stettin als ersten Superintendenten.
Von der Reformation bis 1803
Ein verborgenes aber köstliches Stück Reformationsgeschichte spiegelt sich wider in der großen Glocke von St. Jakobi. Sie wurde 1679 gegossen und hat auf ihrem Mantel die Gestalt Christi und die des hl. Jakobus, dazu die Inschrift: in "honorem eius - non illius", d. h.: "Zu Ehren dieses (nämlich Christi) nicht jenes (des hl. Jakobus)".
Eine kurze aber deutliche Predigt gegen das allgemeine Verständnis der vorher praktizierten Heiligenverehrung.
Die Bedeutung der Jakobikirche für die Zeit ihrer Nutzung als evangelische Kirche bis 1803 zu beschreiben, scheint schwierig, da Schriftquellen dazu nur spärlich erhalten sind. Immerhin verweist ihre spätere Funktion als Friedhofskapelle der Marktkirche auf einen nur untergeordneten Rang. Doch wurde sie deshalb nicht in Erhaltung und Ausstattung vernachlässigt. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind einige wichtige Ausstattungsstücke erhalten geblieben, wie Pieta, Taufbecken, Kanzel und Orgel, die nicht 1803 wie leichter transportables Gerät einem Ausräumen zum Opfer fielen.
Vom Jahr 1803 bis heute
Im Laufe des 18. Jahrhunderts bildete sich wieder eine katholische Gemeinde in Goslar. Eine Volkszählung aus dem Jahre 1802 nennt bei etwas über 5000 Einwohnern 24 katholische Haushaltungen. Da es innerhalb der Stadt keine Möglichkeit zur Feier der heiligen Messe gab, feierten die katholischen Christen den sonntäglichen Gottesdienst mit der Klostergemeinde in Riechenberg, später in Grauhof.
1803 wurde ihnen von der preußischen Regierung die Jakobi-Kirche zugewiesen; 1804 wurde sie der katholischen Gemeinde übereignet. Pastor Ontrup, vorher zweiter Geistlicher von St. Michael in Hildesheim, las 1805 die erste hl. Messe. Das für die Neueinrichtung notwendige Mobiliar kam 1807 aus den vor den Toren Goslars gelegenen, 1803 aufgehobenen Augustiner-Chorherrenklöstern Riechenberg und Grauhof. Aus der Riechenberger Kirche kamen barocke Inneneinrichtingen, wozu der Hochaltar und die Seitenaltäre, der größere Beichtstuhl, das Gestühl und ein Opferstock gehören. Aus der Grauhöfer Kirche konnte man liturgische Gewänder und Geräte übernehmen.
Bis nach dem 2. Weltkrieg blieb die St.-Jakobi-Kirche die einzige katholische Gemeindekirche für die Stadt Goslar und die Umgebung. Durch die Vertreibung der Bevölkerung aus den deutschen Ostgebieten strömte nach Norddeutschland eine große Zahl katholischer Christen aus Schlesien, dem Sudetenland und dem Ermland ein. So wuchs z. B. die Katholikenzahl in der Diözese Hildesheim von ca. 250.000 vor dem 2. Weltkrieg auf den heutigen Stand von ca. 750.000. Für den Bereich der St.-Jakobi-Gemeinde bedeutete das einen Anstieg von ca. 1.800 Gemeindemitgliedern auf 6.000. Als Folge wurden neue katholische Kirchengemeinden in der Stadt und ihrer Umgebung gebildet: St. Benno in Jürgenohl, St. Barbara in Sudmerberg, St. Konrad in Oker.
Zur Pfarrei St. Jakobi mit ihren Kirchorten gehören heute rund 5.900 Katholiken.
Die Geschichte der Kirche
In der vielfältigen Gestalt, in der sich die St.-Jakobi-Kirche heute in ihrem Baukörper, wie in ihrer Ausstattung darstellt, spiegelt sich die Geschichte derer wider, die mit ihr durch Jahrhunderte gelebt haben. Menschen aus der Zeit der Romanik, der Gotik, der Renaissance, des Barock und der heutigen Zeit haben ihr Antlitz geprägt. In der Vielheit der Stile, bis hin zur zeitgenössischen Kunst, in und um den Kirchenraum, drückt sich eine große Fülle menschlichen Lebens und Glaubensempfinden aus.
Die St.-Jakobi-Kirche verbindet diese Vielfalt zu einer lebendigen Einheit. In diesem Sinne mag sie als Bau ein Bild sein für die eine Kirche, die die Vielfalt der Kirchen und Bekenntnisse, die Vielfalt menschlicher Kulturen, Gesellschaften und Mentalitäten durch den Glauben zur Einheit führen möchte.
Die St.-Jakobi-Kirche: Ihr Wandel im Lauf der Geschichte
Die Jakobikirche in Goslar war im Laufe der Geschichte einer Reihe von baulichen Veränderungen unterworfen, die ihr Gesicht von ihren Anfängen bis heute so sehr verwandelt haben, dass es nur noch wenige seiner ursprünglichen Züge trägt.
Sie wurde etwa zwischen 1065 und 1073 als dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika errichtet, an die dann im frühen 12. Jahrhundert noch der Westbau mit einer Zweiturmfassade angeschlossen wurde.
Erhalten geblieben sind große Teile des Westbaus und acht von ehemals sechzehn Pfeilern (die T-Pfeiler im Westen, vier Freipfeiler des mittleren Quadrates im Mittelschiff, sowie die beiden gegenüberliegenden, westlichen Vierungspfeiler der Vierungsbogen mit Malerei der Gildewappen, Reste der nördlichen und südlichen Querhausarme und die Querhausostmauer.
Unter den mittelalterlichen Kirchen Goslars tritt die Pfarrkirche St. Jakobi aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes weniger hervor als etwa die Marktpfarrkirche St. Cosmas und Damian mit ihrem hohen zweitürmigen Westbau und dem anschließenden basilikalen Langhaus oder die Klosterkirche Neuwerk mit ihrem reich gegliederten spät romanischen Chorbau.
Vielmehr stellt sich die Kirche heute als einfacher, ihrer Maßwerkfenster beraubter Baukörper mit einheitlichem Satteldach dar, dessen Firstlinie fast die Traufe des romanischen, nur mit kurzen Turmaufbauten versehenen Westriegels erreicht und diesen daher weitgehend im Kirchendach verschwinden lässt. Das tatsächliche Alter der Jakobikirche zeigt sich daher erst beim Betreten des Innenraums, wo vor allem die Schiffspfeiler in ihrer aus verschiedenen Elementen zusammengesetzten Form eine differenzierte Baugeschichte belegen, deren Endergebnis erst der heutige Hallenraum mit seinen drei gleich hohen Schiffen darstellt, wobei die einzelnen Phasen dieses sukzessiven Ausbaus eng mit der städtischen Entwicklung Goslars zusammenhängen.
Erweiterungen
Eine erste Erweiterung erfuhr die Jakobikirche im frühen 12. Jahrhundert durch den Anbau eines westlichen Querriegels, ähnlich der älteren Turmfront des Hildesheimer Domes. Im Inneren zeigt der rechteckige Unterbau der heutigen Westfassade eine zweigeschossige Unterteilung durch Kreuzgratgewölbe, die über Säulen mit schweren Würfelkapitellen, zwischen den von Arkaden durchbrochenen Trennmauern eingezogen waren.
Ihr oberer Mittelraum war durch eine große, heute von der Orgel verstellte Rundbogenöffnung als Patronatsempore zum Mittelschiffraum der Basilika geöffnet. Im Unterschied zu den einfachen Kämpfern der ersten Bauzeit wurde hier eine reiche Bauornamentik in Kerbschnittechnik angewandt, während die Raumform selbst wie die Verkürzung eines zweigeschössigen Herrscheroratoriums, ähnlich der um 1035 erbauten Liebfrauenkirche in der Goslarer Pfalz wirkt.
Das Kircheninnere selbst erhielt etwa Mitte des 13. Jahrhunderts seine heutige Einwölbung, die den Raumeindruck dem der unmittelbar benachbarten, 1173 begonnen Neuwerkskirche angleichen sollte. Zu ihrer Unterstützung musste jedem zweiten Pfeilerpaar der Basilika in gleicher Breite eine rechteckige Vorlage angefügt werden, deren vorgesetzte Halbsäule den breiten spitzbogigen Gurtbogen trägt. In die Winkel zu den Vierungspfeilern wurden Rechteckvorlagen mit schlanken Ecksäulen, ähnlich der Neuwerkkirche eingestellt.
Die Kelchblockkapitelle der Säulen zeigen eine reiche, spät romanische Ornamentik, das Kelchkapitell des Nordwestpfeilers besitzt demgegenüber bereits frühgotische Zungenblätter.
Im unmittelbaren Anschluss an die Einwölbung der Kirche wurde im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts der romanische Ostchor einschließlich der östlichen Vierungspfeiler abgebrochen und durch einen vergrößerten gotischen Neubau ersetzt, der nach einem quadratischen Vorchorjoch in einen gestelzten 5/8-Schluß übergeht. Dabei wurde das spätromanische, aus drei gestaffelten Rundstäben bestehende Rippenprofil des Langhauses zu einem Birnstab verändert und nur in der Vierung ein kämpferlos durchlaufender Rundstab benutzt.
Umgestaltung
Eine grundlegende Umgestaltung erfuhr die Jakobikirche, die im späten Mittelalter im Unterschied zur patrizischen Marktkirche zur vorrangigen Kirche der Goslarer Handwerksgilden geworden war, um die Wende zum 16. Jahrhundert, als sich mit dem Bevölkerungswachstum auch der Platzbedarf vergrößert hatte. Eingeleitet wurde dieser spätgotische Umbau mit einer teilweisen Erneuerung des Chores, wo eine Inschrift von 1496 am südöstlichen Strebepfeiler auf eingreifende Baumaßnahmen hinweist. Dabei erhielten mehrere der Polygonfenster eine neue Maßwerkeinteilung, die jedoch nicht erhalten ist, während das vor allem in seinem oberen Teil erneuerte Mauerwerk durch ein zweites gekehltes Traufgesims über dem bestehenden erhöht wurde. Den Baubeginn des Langhauses überliefert die Goslarer Chronik für das Jahr 1506. Hierbei wurde die romanische Basilika vollständig von neuen Umfassungsmauern eingeschlossen, die den später ausgebrochenen Querhausstirnen vorgesetzt waren. Wie ältere Stadtansichten zeigen, wiederholte dieser Umbau die Giebelaufsätze, über dem östlichen Hallenjoch, das damit nach außen als Querhaus in Erscheinung trat. Die bisherigen schmalen Seiten wurden auf das gleiche Maß wie die Querhausarme verbreitert und erhöht, um durch das Herausnehmen der Mittelschiffsmauern zwischen den spätromanischen Gewölbevorlagen zu einem dreischiffigen Hallenraum erweitert zu werden. Den Abschluss der Bauarbeiten im Jahre 1512 bezeichnet eine Inschrift an einem der Strebepfeiler der Nordseite, sowie eine zweite in der Nordwestecke des nördlichen Seitenschiffs, die sich auf die Stiftung des Trinitätsaltars bezieht. 1516 wurde noch die südliche Portalvorhalle dem westlichen Langhausjoch angefügt, die über dem Portal eine Relieffigur des heiligen Jakobus als Pilger zeigt.
In der Außenansicht äußert sich die Bedeutung, die der Kirche seitens der städtischen Bürgerschaft zuerkannt wurde, in dem hohen formalen Aufwand, der insbesondere noch an der südlichen Portalvorhalle erkennbar ist. Die übrigen, wesentlich kleineren Portale der Halle besitzen Gewände mit spätgotischen Stabdurchsteckungen. Ähnliche Stabformen über einem zweiteiligen Sockel mit gedrehten Kanneluren kommen auch an den Fensterlaibungen der Südseite und im nördlichen Querhausfenster vor. Nicht mehr vorhanden sind dagegen die ursprünglich aus Fischblasenformationen bestehenden Maßwerkbekrönungen der Langhausfenster, deren Ansatz in der Bogenlaibung noch anhand des Steinschnitts zu sehen ist, so dass außer den Portalen und der sorgfältigen Steinmetzechnik der Quader nur noch die mit Krabben und Kielbögen besetzten Strebepfeiler von dem ursprünglich reich gegliederten Äußeren zeugen.
Der spätgotischen Bauzeit der Kirche gehören auch die runden Freigeschosse der Westtürme an, die zu ihrer Gliederung vorgelegten Rundstäbe mit gedrehten Kanneluren erhielten. Ihr oberes Schallarkadengeschoss zeigt dagegen im Steinverband deutlich Veränderungsspuren, die auf einen nachträglichen Umbau hinweisen. Gleichzeitig wurde auch die Glockenstube mit ihren großen Rundbogenöffnungen zwischen die Turmaufbauten eingefügt. Einen Anhaltspunkt für die Datierung dieser Baumaßnahme geben die am Turmunterbau angebrachte Inschrift von 1690 und die im Kranzgesims eingemeißelte Jahreszahl 1746 sowie die 1747 bezeichnete Wetterfahne des südlichen Turmhelms.
In die gleiche Zeit geht auch ein durchgreifender Umbau der Kirche selbst zurück, die 1744 ihr heutiges flach geneigtes Walmdach erhielt, wegen dem auch die bestehenden Querhausgiebel abgetragen wurden. Zur besseren Beleuchtung der seit 1528 protestantischen Predigtkirche wurden jetzt alle Maßwerke in dem Fenster von Langhaus und Chorhaupt herausgebrochen und in den beiden spätgotischen Seitenschiffen die Gewölbe ersetzt. Zum mittelalterlichen Bestand gehören noch die rechteckigen Gewölbevorlagen, die durch ihre Besetzung mit Eckstäben die spätromanische Goslarer Pfeilerform des mittleren 13. Jahrhunderts aufgreifen und sich nur in der Durchdringung mit einem ähnlichen Basisstab spätgotischen Formvorstellungen anpassen. Dagegen wurden um 1740 die ursprünglichen Kämpfer beseitigt und stattdessen barocke Pilasterkapitelle aufgesetzt. Über diesen Pfeilvorlagen war noch 1500 sicher eine Rippenwölbung, vielleicht mit Stern- oder Netzfiguration geplant gewesen, in den Auseinandersetzungen um die Einführung der Reformation anschließend aber wahrscheinlich nicht mehr zu Ausführung gekommen. Dafür wurde jetzt eine Kreuzgratwölbung zwischen spitzbogigen Gurten mit scharfkantig ausgeprägten Graten und Scheiteln eingezogen. Durch ihre Anlehnung an romanische Wölbungen stellt dieses einen bewussten Historismus des mittleren 18. Jahrhunderts dar, der 1754 beim Anbau der südlichen Chorsakristei in der Verwendung des Rundstabmotivs an der Gebäudekante noch einmal begegnet und die Erinnerung an die großen Goslarer Stadtpfarrkirchen des Mittelalters wachhalten sollte.