Aufeinander zugehen
Von Stefan Bolde-Müller - Seit knapp drei Monaten existiert der Verein Goslar QUEER e. V. Am 6. Februar 2023 fand in den Räumen des Gemeindezentrums St. Jakobi die Gründungsversammlung statt. Und nun wird es nach drei Monaten am 6. Mai eine offizielle Gründungsfeier geben, zu der auch Vertreter*innen der Katholischen Kirche Nordharz eingeladen sind. Diesmal im Forum der Goslarschen Höfe.
Zwei erste Zeichen, die zeigen, dass Queer sein und Kirche funktioniert. Auch an anderer Stelle gibt es erste Schritte. So traf sich bereits im März eine Gruppe mit Vertreter*innen der beiden Seiten zu einem regen und intensiven Austausch. Das Organisationsteam des CSD (Christopher-Street-Day) – alles junge Menschen – wünscht sich eine Form von Gottesdienst zum Auftakt des Events im September.
Außerdem geht eine neue Gruppe an den Start: „Queer sein und Glaube“. Die Idee ist es Menschen, die sich bisher in der Kirche nicht aufgehoben gefühlt haben – unabhängig von ihrer Konfession – einen Ort zu geben, an dem sie sich über ihren Glauben austauschen können. Wer interessiert ist, hier mit Menschen ins Gespräch zu kommen, kann sich gerne an Herrn Stefan Bolde-Müller (Mail: stefan.bolde-mueller@katholische-kirche-nordharz.de) wenden. Als Mitglied des Vor-Ort-Teams St. Jakobi und Sprecher des Vorstandes der Pastoralkonferenz sowie als Mitglied im Vorstand von Goslar QUEER e. V. stellt er ein Bindeglied zwischen Kirche und Verein dar. „Queer sein und Kirche gehen gut zusammen“, so seine Aussage. So ist nicht allein der Regenbogen, ein Zeichen der queeren Community für Diversität, sondern auch das Symbol für den "ewigen Bund“ (Gen 9, 12-16), eine Gemeinsamkeit. Auch Toleranz, Nächstenliebe – als Zeichen der gegenseitigen Akzeptanz – und Menschlichkeit gehören zu den Werten, die sowohl Kirche als auch die queere Community vertreten wollen.
Als Kirche müssen wir uns, nach all den Fehlern die in der Vergangenheit begangen worden sind, wieder auf diese Werte besinnen. Daher wäre es ein schönes Zeichen wenn wir – queer oder nicht – gemeinsam unseren Glauben leben können.
