28. Februar 2025

Das Prinzip Hoffnung

Pastoralassistentin Karolin Fischer spricht in ihrem Wort zum Sonntag über falsche Sicherheit und eine echte Alternative.

Das „Prinzip Hoffnung“ hat einen schlechten Ruf: Meist steht es beschönigend für schlechte Vorsorge oder für einen generell naiven Blick in die Zukunft. „Wird schon gutgehen“. Ein ganzer Wirtschaftszweig lebt davon, dass Menschen eben nicht nach dem „Prinzip Hoffnung“ in die Zukunft schauen, sondern vorsorgen und sich versichern – gegen Steinschläge in der Windschutzscheibe, Diebstahl oder Berufsunfähigkeit. Und nicht nur für Einzelpersonen sind Vorsorge und Absicherung oft das Mittel der Wahl: Als deutsche Gesellschaft diskutieren wir schon seit längerem wieder über Aufrüstung, Sonderver mögen, Abschreckung und Kriegstauglichkeit – als Antwort auf die Frage, wie wir in Frieden leben können. Dabei finde ich, dass nichts davon an sich falsch oder schlecht ist.

Viele Vorsorgemaßnahmen sind sinnvoll und manche vielleicht sogar unverzichtbar. Mir fehlt nur immer wieder die andere Seite. Die Seite, die eingestehen kann, dass es wirkliche Sicherheit – privat und gesellschaftlich – nie geben kann. Keine Diebstahlversicherung der Welt schützt die Dinge, die mir wichtig sind und keine noch so umfassende Aufrüstung kann den Frieden garantieren. Deshalb ist es trüge risch, sich an diese vermeintlichen Sicherheiten zu klammern. Offensichtlich braucht es mehr, einen anderen Blick auf die Zukunft.

Und da kommt es eben doch wieder ins Spiel, das „Prinzip Hoffnung“. Nicht, weil uns sonst nichts mehr geblieben wäre, sondern weil Hoffnung eine Ressource ist, die in allen von uns steckt. Warum sonst heiraten wir, gründen Familien, planen für die Zukunft, sparen für Lebens träume? Nichts davon kann man absichern oder garantieren. Und trotzdem bauen wir letztlich alle auf diese Hoffnung, dass es am Ende doch gut werden wird. Das „Prinzip Hoffnung“ ist besser als sein Ruf, denn es schützt uns vor Resignation, Zynismus und davor, abzustumpfen.

Und im Gegensatz zu teuren Versicherungen kostet es fast nichts - nur ein bisschen Mut.


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Viele Vorsorgemaßnahmen sind sinnvoll und manche vielleicht sogar unverzichtbar. Mir fehlt nur immer wieder die andere Seite. Die Seite, die eingestehen kann, dass es wirkliche Sicherheit – privat und gesellschaftlich – nie geben kann. Keine Diebstahlversicherung der Welt schützt die Dinge, die mir wichtig sind und keine noch so umfassende Aufrüstung kann den Frieden garantieren. Deshalb ist es trüge risch, sich an diese vermeintlichen Sicherheiten zu klammern. Offensichtlich braucht es mehr, einen anderen Blick auf die Zukunft.

Und da kommt es eben doch wieder ins Spiel, das „Prinzip Hoffnung“. Nicht, weil uns sonst nichts mehr geblieben wäre, sondern weil Hoffnung eine Ressource ist, die in allen von uns steckt. Warum sonst heiraten wir, gründen Familien, planen für die Zukunft, sparen für Lebens träume? Nichts davon kann man absichern oder garantieren. Und trotzdem bauen wir letztlich alle auf diese Hoffnung, dass es am Ende doch gut werden wird. Das „Prinzip Hoffnung“ ist besser als sein Ruf, denn es schützt uns vor Resignation, Zynismus und davor, abzustumpfen.

Und im Gegensatz zu teuren Versicherungen kostet es fast nichts - nur ein bisschen Mut.


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