Ein lebendiger Stein der Kirche mit einem weichen Herzen
Von Pfarrer Thomas Mogge - Sein Herz schlägt für seine Kirchengemeinde. Und das war immer schon so. In der Kirchengemeinde St. Gregor VII. engagierte sich Emil Schwab jahrzehntelang. Mit Leib und Seele setzte er sich dafür ein, dass sich die Menschen wohl fühlen konnten in den Räumen und auch auf dem Außengelände von St. Gregor VII.. Mit großer Voraussicht und mit dem Blick für die Menschen vor Ort agierte Emil Schwab.
Nun hat sich Emil Schwab aus allen Ämtern zurückgezogen, will aber noch im Hintergrund für die Kirchengemeinde da sein. Bei seiner Würdigung im Gottesdienst bedankte sich Pfarrer Mogge im Namen der Kirchengemeinde von ganzem Herzen bei diesem Urgestein von St. Gregor VII., bei einem Menschen, der eine so lange Zeit für die Menschen von Bündheim da war.
„Wenn ich auf Ihre Lebensgeschichte schaue, dann wird für mich sichtbar, was Paulus meint, wenn er von den „lebendigen Steinen der Kirche“ spricht, so Pfarrer Mogge.
"Erst mal Emil fragen" - Die Dankesrede von Pfarrer Thomas Mogge
Lieber Herr Schwab!
Ich hatte ein bisschen Angst vor diesem Moment heute. Angst, etwas zu vergessen, wenn ich Ihnen heute im Namen der Kirchengemeinde von Herzen Danke sage für Ihren Dienst, für ihr Engagement!
Dabei geht es ja über diese Kirchengemeinde hinaus: In Oker haben Sie sich schon engagiert im Kirchenvorstand. Und dann, seit der Umstrukturierung der Kirchengemeindegrenzen, gehörten Sie hierher nach Bündheim, engagierten sich im Kirchenvorstand und wurden schon bald sein Vorsitzender.
Das Wichtigste war und ist Ihnen, dass die Menschen sich die Menschen hier wohl fühlen, dass die Kirche, das Pfarrheim und das Pfarrhaus erhalten bleiben. Dafür haben Sie sich immer vorausschauend eingesetzt. Dabei war es Ihnen wichtig, einheimische Handwerker und Firmen zu beschäftigen. Als Koloniemitglied schafften Sie es immer wieder, die Handwerker der Kolpingfamilie Bündheim für viele Eigenleistungen zu gewinnen und zu motivieren. Vieles haben Sie angestoßen und erreicht: die Turmsanierung als allererstes in Ihrer Zeit, das von Ihnen gebaute Kirchturmmodell im Vorraum erinnert daran, die Innengestaltung der Kirche, dass man gut sitzen und knien kann, dass man die Kirchenbänke klappen kann – ganz praktisch gedacht. Jeden Monat gibt es eine Türkollekte zum Erhalt der Kirche und der Gebäude. Die Orgelrenovierung, die Einführung des Ecantore nicht zu vergessen, uvm. Zuletzt die Erhöhung des Priestersitzes, damit der Pfarrer es leichter hat beim Aufstehen. Danke – ganz persönlich!!!
Auch um das Pfarrheim und das Pfarrhaus haben Sie sich gekümmert: die Renovierungen, Neugestaltungen usw. Und Sie kümmern sich ja nicht nur: Sie sind selbst mitten dabei, haben handwerkliches Geschick. Ich habe gehört, es gibt ein Sprichwort hier: „Nicht Material oder Werkzeug kaufen, sonders erst mal Emil fragen.“
Sie haben immer wieder angeregt, dass Gruppen und Initiativen hier sich zu Hause fühlen können: die Tafel ist da ein wichtiges Projekt – das ist großartig! In die selbe Richtung, nämlich sich um die Menschen zu kümmern, denen es nicht so gut geht, ist Ihr jahrelanges Engagement beim „Weihnachtszimmer! Das ist eine so tolle Aktion. Und ich hoffe, sie kann noch lange lange Zeit bestehen.
Die Ökumene ist Ihnen ganz wichtig: Bei der Gründung des ökumenischen Kirchenladens waren Sie dabei und auch im Vorstand. Etliche Jahre waren Sie im Vorstand der Caritas in Goslar. Und im Verein der örtlichen Heimatvertriebenen waren Sie Vorsitzender, lange Zeit im Stadtrat der Stadt Bad Harzburg usw. Die Zeitung hat schon Recht, wenn Sie schreibt: Er war ein „Hans Dampf in allen Gassen!
Ich könnte jetzt noch lange lange weiter machen: Jede und jeder von Ihnen kann etwas hinzufügen. Mich hat noch eine Geschichte sehr berührt: Sie waren Initiator der Neugestaltung vom „Kreuz des deutschen Ostens“, das durch einen Sturm am 4. März 1998 zerstört wurde und im September 2000 wieder eingeweiht wurde. Um Missverständnissen vorzubeugen wurde eine Tafel mit folgendem Wortlaut angebracht: „Kreuz des deutschen Ostens – Stätte des Gedenkens an Vertreibung und Heimatverlust – Stätte der Ablehnung jeder Gewaltherrschaft – Kreuz der Verständigung, der Versöhnung und des Friedens…“ Das finde ich großartig und leider ja auch ganz aktuell in diesen Zeiten heute.
Zu guter Letzt, lieber Herr Schwab: Hinter oder neben jedem starken Mann steht eine starke Frau: Ich weiß natürlich nicht, wie es bei Ihnen war, aber ich kenne es aus meiner Familie: Wenn es da mal wieder so richtig rund ging in der Kirchengemeinde: Da war etwas zu besprechen, da war etwas vorzubereiten, da war etwas zu tun – und mein Vater immer dabei, da fiel auch mal der Satz: Willst Du nicht dein Bett gleich im Pfarrheim oder in der Kirche aufstellen? Gab es das bei Ihnen so oder ähnlich auch?
Aber die Unterstützung war trotzdem immer da – und das ist großartig: Bitte richten Sie aus den Dank an Ihre liebe Frau aus!
Lieber Herr Schwab!
Danke – von ganzem Herzen – für alles, was Sie getan haben, und immer noch tun!
Sie waren und sind ein lebendiger Stein der Kirche von Bündheim.
Vielen herzlichen Dank! Vergelt`s Gott!