Ein Wort zum Alltag: Wach im Garten
Nachdem am vergangenen Wochenende die Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen durften, gab es lange Schlangen von Einkaufswagen. So manche bekommen zurzeit langsam oder schon länger einen Hauskoller. Die aufbrechende Natur tut dazu ihr Übriges. Endlich raus in den Garten! Allüberall wird gewerkelt und gegraben.
In der Karwoche am Gründonnerstag kommt auch ein Garten in den Blick, der Garten Gethsemane. Als ich vor Jahren in Jerusalem war, hat mich gerade dieser Garten besonders berührt. Es ist der Garten, in dem sich Jesus mit einigen seiner Jünger nach dem Abendmahl und der Fußwaschung aufhält. Es ist der Garten, in dem Jesus betet. Der Garten Eden am Anfang der Bibel lädt ein zum Staunen über Gottes Schöpfung. Der Garten in Gethsemane regt an still zu werden und mein und unser ganzes Leben vor Gott zu tragen. Jesus sagte damals seinen Jüngern: „Bleibet hier und wachet mit mir“. Wir wissen, sie schliefen ein. Ihr Garten oder ihr Balkon dagegen kann in diesen Tagen eine Gelegenheit sein, wach zu bleiben, den Himmel zu betrachten und andere vor Gott zu tragen.
Pfarrer Dirk Jenssen