„Festgenagelt“
Von Stefan Bolde-Müller - Weihnachten und Ostern – Anfang und Ende. Zwei besondere Feste für uns Christen. Auf beide bereiten wir uns vor. In der Adventszeit bereiten wir uns auf die Ankunft von Jesus Christus den Erlöser vor. In der Fastenzeit und den Kartagen bereiten wir uns auf seinen Tod und unsere Erlösung durch diesen vor.
Dabei hat uns Corona in den letzten Jahren vor neue Herausforderungen gestellt. Wir mussten neue Wege beschreiten, was eine Herausforderung, aber auch eine Chance war. So ist die Ausstellung „Festgenagelt“ entstanden. Seit Anfang April stand sie in unserer Kirche St. Jakobus. Sie lud ein, sich mit vier wichtigen Themen, die uns als Christen und Mitglieder der katholischen Kirche beschäftigen, auseinanderzusetzten. An den Stationen bestand die Möglichkeit sich über Informationen, Impulsfragen und Gebeten mit Umweltzerstörung, Missbrauch, Krieg und Diskriminierung zu beschäftigen. Seine Gedanken konnten die Besucher*innen dann wörtlich ans Kreuz nageln.
Die Gedanken-Notizen am Kreuz und die Einträge im ausliegenden Buch zeigen, dass sich die Menschen damit auseinandergesetzt haben. Leider erfolgte die Auseinandersetzung nicht immer so, wie wir als Organisatoren uns das vielleicht gewünscht und erhofft haben. So wurde das Plakat zur "Diskriminierung – Out in Church", welches sich mit dem „Outing“ von Homosexuellen in der Kirche und deren Diskriminierung beschäftigte, entfernt. Auch mussten wir einige Notizen auf Grund ihrer ignoranten Inhalte zum Krieg entfernen.
Durch Ignoranz und Verleugnung der Realität nageln wir Jesus Christus erneut ans Kreuz. Er ist für unsere Erlösung gestorben. Wir möchten ein Zeichen für die Nächstenliebe und Toleranz, für Offenheit in der Kirche und eine Kultur des Willkommens setzen. Wir möchten für eine offene Kirche stehen, in der Jeder willkommen ist.