Frühstück und Gottesdienst in der Cafédrale
Von Marco Koch - Ich kann nicht sagen, ob oder womit wir es verdienst hatten, aber von Freitag bis Sonntag waren wir bei schönstem Sonnenschein mit elf Motorrädern und einem Auto unterwegs. Neben der nicht ganz neuen Erkenntnis, dass bei Motorrad + Pilgern tatsächlich der Weg das Ziel ist, ging es nach Hannoversch Münden. Tourguide Olaf hatte wieder großartige Routen zusammengestellt und schöne Orte gefunden, an denen sich die die schnelle und die langsame(re) Gruppe immer wieder zum gemeinsamen Essen und zu den geistlichen Impulsen trafen.
Unser diesjähriges Motto: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe (1 Kor 16,14). Die Erfahrung, dass die Umsetzung dieses Anspruchs gerade im Verkehr nicht leicht fällt,dürften alle schon einmal gemacht haben, egal, ob sie zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Motorrad oder mit dem Auto am Straßenverkehr teilnehmen. Was das für Motorradfahrerinnen und -fahrer ganz konkret heißt, beleuchteten Matthias Schulte und Marco Koch unterwegs bei verschiedenen Stopps, z. B. am Herkules-Monument in Kassel oder in der kleinen, stillen - und stillmachenden - evangelischen Kirche auf dem Berg in Burghasungen. Genießen konnten wir auch die Runde um den Edersee, die mit der Einkehr im Bikertreff "Zündstoff" verbunden war.
Übernachtet haben wir im Hotel Aegidienhof, das mit einer Überraschung der besonderen Art aufwartete: Für den Gottesdienst am Samstagabend haben wir im Vorfeld der Tour einen passenden Ort gesucht. Das Hotel selbst konnte uns da nichts zur Verfügung stellen, verwies uns aber auf die Aegidienkirche direkt nebenan. 2006 entwidmet, wurde sie von 2010 bis 2018 als Café genutzt; der Kirchenraum blieb bis auf eine farbliche Neugestaltung unverändert. Mit dem Ziel, glauben und genießen zu verbinden, kümmert sich seit 2019 ein Trägerkreis um die "Cafédrale", in der versucht wird beides ungetrennt und unvermischt zusammenzubringen. Und genau das durften wir erleben, denn die Kirche ist gleichzeitig der Frühstücksraum des Hotels und so konnten wir dort morgens frühstücken und abends Gottesdienst feiern - alles im Bewusstsein der Gegenwart Gottes.