19. Oktober 2024

Generation gottlos?

Pastoralassistentin Karolin Fischer gehört zur berühmt-berüchtigten "Generation Z" und schreibt darüber in ihrem Wort zum Sonntag.

An der „Generation Z“ (Geburtsjahrgänge ca. zwischen 1997 und 2012) scheiden sich die Geister - vor allem die Geister derer, die altersmäßig unsere Eltern und Großeltern sein könnten. Wenig leistungsbereit, flexibel bis unverbindlich und tolerant am Rande der Beliebigkeit: Das sind nur einige Zuschreibungen, die gerne aufgegriffen werden, wenn es darum geht, die Lebenseinstellung der jetzt jungen Menschen zu beschreiben.

Die jüngst erschienene Shell Jugendstudie zeichnet ein differenziertes und komplexes Bild meiner Generation. Ängste, v.a. vor einem Krieg in Europa, aber auch vor der Klimakatastrophe treiben die meisten jungen Menschen um. Es überrascht auch nicht, dass institutionelle Religion und traditionelle Glaubenspraxis an Bedeutung verlieren. Und zugleich steht eine große Mehrheit (86%) trotz allem fest im Vertrauen darauf, dass eine bessere Welt möglich ist. Auch ich teile dieses Vertrauen, dass es „trotzdem“ doch irgendwie gut werden wird – für mich und für die Welt in der ich lebe.

Es scheint, als ob sich meine Gen Z mit viel Kraft und Energie gegen das vermeintlich Unvermeidbare stemmt und gegen manche Aussichtslosigkeit fast schon trotzig weiter hofft.

Sind wir also eine Generation von weltvergessenen Träumer*innen, die sich angesichts einer düsteren Zukunft in Utopien flüchtet? Ich finde, dass diese gemeinsame Utopie wider manche Unheilsverheißung sogar prophetische Kraft haben kann. Viele Vorzeichen stehen schlecht, aber wir halten uns daran fest, dass es noch nicht vorbei ist und dass es jetzt auf uns ankommt.

Als pragmatisch und weitestgehend zuversichtlich bezeichnet auch die Studie die Zukunftsperspektive der Gen Z. Das politische Interesse ist hoch, ebenso wie das Vertrauen in unsere Gesellschaft und ihre Institutionen. Als Gen Z-Christin glaube ich deshalb: Wir sind die Generation, der Gott diese krisengeschüttelte Welt in die Hände gelegt hat. Vielleicht sind wir sogar diejenigen, die prophetisch-trotzig mit dem Fuß aufstampfen und den neuen Weg einschlagen sollen. Uns traut er zu, jetzt den Unterschied zu machen. Er hat sich sicher etwas dabei gedacht.


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

19. Oktober 2024

Generation gottlos?

Pastoralassistentin Karolin Fischer gehört zur berühmt-berüchtigten "Generation Z" und schreibt darüber in ihrem Wort zum Sonntag.

An der „Generation Z“ (Geburtsjahrgänge ca. zwischen 1997 und 2012) scheiden sich die Geister - vor allem die Geister derer, die altersmäßig unsere Eltern und Großeltern sein könnten. Wenig leistungsbereit, flexibel bis unverbindlich und tolerant am Rande der Beliebigkeit: Das sind nur einige Zuschreibungen, die gerne aufgegriffen werden, wenn es darum geht, die Lebenseinstellung der jetzt jungen Menschen zu beschreiben.

Die jüngst erschienene Shell Jugendstudie zeichnet ein differenziertes und komplexes Bild meiner Generation. Ängste, v.a. vor einem Krieg in Europa, aber auch vor der Klimakatastrophe treiben die meisten jungen Menschen um. Es überrascht auch nicht, dass institutionelle Religion und traditionelle Glaubenspraxis an Bedeutung verlieren. Und zugleich steht eine große Mehrheit (86%) trotz allem fest im Vertrauen darauf, dass eine bessere Welt möglich ist. Auch ich teile dieses Vertrauen, dass es „trotzdem“ doch irgendwie gut werden wird – für mich und für die Welt in der ich lebe.

Es scheint, als ob sich meine Gen Z mit viel Kraft und Energie gegen das vermeintlich Unvermeidbare stemmt und gegen manche Aussichtslosigkeit fast schon trotzig weiter hofft.

Sind wir also eine Generation von weltvergessenen Träumer*innen, die sich angesichts einer düsteren Zukunft in Utopien flüchtet? Ich finde, dass diese gemeinsame Utopie wider manche Unheilsverheißung sogar prophetische Kraft haben kann. Viele Vorzeichen stehen schlecht, aber wir halten uns daran fest, dass es noch nicht vorbei ist und dass es jetzt auf uns ankommt.

Als pragmatisch und weitestgehend zuversichtlich bezeichnet auch die Studie die Zukunftsperspektive der Gen Z. Das politische Interesse ist hoch, ebenso wie das Vertrauen in unsere Gesellschaft und ihre Institutionen. Als Gen Z-Christin glaube ich deshalb: Wir sind die Generation, der Gott diese krisengeschüttelte Welt in die Hände gelegt hat. Vielleicht sind wir sogar diejenigen, die prophetisch-trotzig mit dem Fuß aufstampfen und den neuen Weg einschlagen sollen. Uns traut er zu, jetzt den Unterschied zu machen. Er hat sich sicher etwas dabei gedacht.


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