Halte.Stelle: Rosensonntag
Von Stefan Bolde-Müller - Jeder kennt ihn, den „Rosenmontag“. Ein Tag der Fröhlichkeit, des ausgelassenen Feierns. Ein Tag des sich Verkleidens, des mal „Anders sein“. Doch wer kennt den Rosensonntag? Der 4. Fastensonntag wird in der kirchlichen Tradition auch "Rosensonntag" genannt. Seit dem 11. Jahrhundert wird an diesem Tag die sogenannte Goldene Rose oder Tugendrose vom Papst gesegnet.
"Laetare Ierusalem: et conventum facite omnes qui diligitis eam: gaudete cum laetitia, qui in tristitia fuistis: ut exsultetis, et satiemini ab uberibus consolationis vestrae." Oder auf Deutsch: "Freut euch mit Jerusalem und jauchzt in ihr alle, die ihr sie liebt! Jubelt mit ihr, alle, die ihr um sie trauert, auf dass ihr trinkt und satt werdet an der Brust ihrer Tröstungen, auf dass ihr schlürft und euch labt an der Brust ihrer Herrlichkeit!"
(Jes 66,10-11 EU)
Inmitten der Österlichen Bußzeit hat dieser Sonntag einen fröhlichen und tröstlichen Charakter. Dies kommt sowohl in seinem Namen "Laetare" als auch in der liturgischen Farbe Rosa, die an diesem Tag an Stelle von Violett verwendet werden darf, zum Ausdruck. Das Osterfest ist nicht mehr weit und in der Farbe Rosa zeigt sich schon ein wenig das Weiß des Osterfestes.
Die Rose ist ein Symbol sowohl für himmlische Vollkommenheit als auch für irdische Leidenschaft. Sie steht für Zeit und Ewigkeit; Leben und Tod; Fruchtbarkeit und Jungfräulichkeit. Ihr zarter Duft ist ein Zeichen von Anmut und Schönheit. Die Dornen der Rose erinnern an Schmerz, Blut und Leiden für andere. Die rote Rose steht für die Leidenschaft, die Liebe und Begierde und damit für die Fruchtbarkeit und Schönheit. Also das irdische Leben wird mit der roten Rose dargestellt.
Die weiße Rose steht für die ewige und reine Liebe – die Unschuld. Sie ist die Blume des Lichts und bedeutet Jungfräulichkeit, geistige Entfaltung und Hingabe. Die goldene Rose steht für der Vollkommenheit und ist eines der höchsten Ziele der Menschen. Sie steht für Jesus Christus. Das Gold steht für seine Auferstehung hin, die Dornen auf das Leiden. Die Blüte gefertigt aus Gold, Moschus und Balsam. Das Gold für die Gottheit Christi, der Moschus für den menschlichen Leib und der Balsam für den Heiligen Geist, der sie verbindet.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Laetare | https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Rose | https://de.wikipedia.org/wiki/Rosen#Mythologie,_Religion_und_Symbolik
Dornen und Rosen
von Theophil Tobler
In Liebe hast du mich erwählt.
Dein bin ich.
Du schreibst mit meinem Herzen
wie mit einer Feder.
Froh wird mein Lied bei dir.
Traurig bleibt es ohne dich.
Denn ohne dich bin ich nichts.
In mir wachsen Dornen – und Rosen.
Ich leide die Schmerzen der Dornen.
Du aber weckst den Duft der Rosen
und machst alles gut.
Du hast den Duft des Salböls angenommen.
Und du hast die Dornen am Kreuz ertragen.
Herr, wer bin ich vor dir?
Wie verschieden sind doch deine Menschen –
wie die Farben der Palette.
Und verschieden sind die Gefühle.
Du kennst die Wurzel von Neid und Hass –
und schenkst Liebe.
Liebe ist die Antwort,
Christus, mein Alles.
Christus Jesus, in allen, die dich lieben.
Sind wir fern von dir,
will der Unglaube wachsen.
Weiss ich dich da,
dann nahe ich dir mit Vertrauen.
Was ich bin und habe, ist von dir.
Du weisst alles,
du weisst, dass ich dich lieb habe. (
(Hoffnung – Psalm 37,1-11; Johannes 19,1ff und 21,15-23)
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autoren.
Quelle: https://christliche-gebete.ch/dornen-und-rosen