29. August 2019
"Ihr seid meine Geschwister!"
Dankbarkeit durchzog die Feier von Father Anthonys Silbernem Priesterjubiläum.
Von Marco Koch - Am Dienstag hatte Father Dr. Anthony Osuji - den meisten bekannt als Father Anthony - zu seinem Silbernen Priesterjubiläum nach St. Jakobi eingeladen. Gäste aus allen Gemeinden der Katholischen Kirche Nordharz und weit darüber hinaus feierten an diesem Abend mit ihm: kein Wunder, denn in der Zeit, die er in Deutschland und vor allem im Bistum Hildesheim verbracht hat, wurde er schon in vielen Orten eingesetzt.
Im Gottesdienst gab es eine Reihe bewegender Momente, etwa als Father Anthony davon sprach, dass er mitten in den Wirren des Biafra-Krieges (1967 - 1970) zur Welt kam und das Krankenhaus in der Nacht seiner Geburt bombardiert wurde oder als er mit den einfachen Worten "Ich habe keine Stimmen gehört; meine Eltern haben mich auf diesen Weg geführt" von seiner Berufung zum Priester erzählte. Aus diesen und vielen anderen Episoden seines Lebens sprach eine große Dankbarkeit, auch gegenüber den Menschen hier im Nordharz. "Meine Geschwister können heute nicht hier sein", sagte Father Anthony, "aber ihr seid meine Geschwister, die heute mit mir feiern."
Auch sein eigener Bischof konnte aus nachvollziehbaren Gründen nicht anwesend sein. Darum erneuerte Father das Versprechen, das er bei seiner Weihe abgegeben hatte vor Pastor Ulrich Schmalstieg, der seine Bereitschaft zum Dienst erfragte und vor der versammelten Gemeinde mit den Worten "Ich bin bereit!"
Nach dem Gottesdienst bat Father Anthony alle ins Gemeindezentrum St. Jakobi. Viele folgten der Einladung, ließen sich die nigerianischen und deutschen Köstlichkeiten schmecken, die dort warteten und kamen miteinander ins Gespräch. Leider war der Abend auch eine Art Abschiedsfest, denn ab nächster Woche hat Father Anthony noch eine Urlaubsvertretung in Clausthal-Zellerfeld übernommen, bevor er dann wieder - begleitet von vielen guten Segenswünschen - seinen Dienst in Nigeria aufnehmen wird. Aber bestimmt bekommt er in den kommenden Jahren wieder einmal Lust, seine Geschwister im Nordharz zu besuchen. Wir würden uns freuen!