23. Februar 2021
Konkrete Ansätze zum Handeln gesucht
Die Misereor-Fastenaktion 2021 wurde im Bistum Hildesheim eröffnet.
15Von Matthias Schulte - Mit einer vom St. Jakobushaus für das Bistum Hildesheim organisierten Online-Podiumsdiskussion wurde am vergangenen Freitag die bundesweite Misereor-Fastenaktion eröffnet. Das Online-Podium war mit Personen aus verschiedenen Bereichen hochrangig besetzt. Mit diskutiert haben Anne von Aaken, Professorin für Rechtstheorie, Völker- und Europarecht, Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks MISEREOR, Pirmin Spiegel, der Agrar- und Umweltwissenschaftler und Direktor der bolivianischen NRO Fundación TIERRA, Gonzalo Colque, sowie Bischof Dr. Heiner Wilmer. Moderiert wurde die Veranstaltung von Angela Elis, die in der Vergangenheit u. a. für die ARD das Magazin FAKT und das ZDF-Magazin WISO moderierte.
Mit dem diesjährigen Partnerland Bolivien wurde bei dieser Aktion dem Thema "Es geht! Anders - Konfliktfelder einer gerechten Landwirtschaft" nachgegangen: In drei vorgeschalteten Workshops wurden die Themen "Agroforstsysteme", "Agrarindustrie" und "Die Natur klagt an" von verschiedenen Personengruppen aufbereitet und dann auf dem Podium diskutiert. Bei allen drei Themenfeldern wurde deutlich, dass es noch eine Menge zu tun gibt. Aber auch die Frage "Was kann ich denn tun?" wurde immer wieder gestellt und die Suche nach konkreten Ansätzen zum Handeln kam deutlich zum Vorschein.
Insgesamt wurde klar, dass die Interessen nicht immer gleich gelagert sind. Da standen Menschen indigener Bevölkerung mit der "Agrarindustrie" in einem Konfliktfeld. Wirtschaftliche Interessen einer bäuerlichen Kleinfamilie schienen andere zu sein als von landwirtschaftlichen Großbetrieben, hochentwickelte Industrieländer haben offensichtlich andere Ansätze als Länder auf der südlichen Halbkugel unserer Welt. Und doch haben wir alle nur die eine Welt. Das wurde dann sehr deutlich, als es um das weltweite Klima und die Nachhaltigkeit ging.
In den Gesprächsrunden, die sich an die Podiumsdiskussion anschlossen, konnten die Teilnehmer noch mit einzelnen Personen ins Gespräch kommen. Hier wurden dann direkt Fragen gestellt und Statements abgegeben. Leider war auch hier die Zeit der begrenzende Faktor.
Die Diskussionen waren durch die praxisnahen Beiträge der Podiumsteilnehmer sehr lebhaft und anschaulich. Die vielfältigen weltweiten Verknüpfungen, aber auch Abhängigkeiten, wurden sehr gut erkennbar. Damit war dann auch klar, dass sich kein Mensch seiner Verantwortung gegenüber den vorhandenen Missständen entziehen kann. Die Frage am Ende bleibt: Wie soll es gehen?
Eine Möglichkeit ist die Beteiligung an der Misereor-Fastenaktion, wie immer sie auch aussieht. Den Anfang zu machen scheint das Zeichen der Zeit zu sein und bei sich selbst anzufangen. Machen Sie mit!