14. November 2023

Korrespondentin Karla Kaminholz berichtet live aus Frankreich

Während der Andacht zum St.-Martins-Fest in Vienenburg gab es ein Interview mit dem heiligen Martin.

Von Helmut Hohaus - Von einer Kirche zur anderen Kirche lautet das Motto des St. Martin Umzug in Vienenburg. Vor dem Umzug wurde zu einem ökumenischen Gottesdienst mit dem katholischen Gemeindereferenten Marco Koch der evangelischen Pfarrerin Sandra Jang in die katholische Kirche eingeladen.

Die Geschichte von St. Martin wurde in aufgepeppter Version erzählt – als Nachrichtensendung mit Studiomoderator und Korrespondentin vor Ort im eisigen Frankreich des vierten Jahrhunderts: Die eisige Kälte eines Tiefs vom Polarmeer lag über Frankreich. Stürmischer Wind und der viele Neuschnee hat die Straßen unpassierbar gemacht und kaputte Öfen zu Folge. Auf den Straßen waren kaum Menschen zu sehen, alle waren in den warmen Häusern. Man sah die Lichter in den Fenstern leuchten. Können alle Menschen irgendwie Schutz vor der Kälte finden? Einige Wohnungslose versuchten jedoch draußen eine geschützte Ecke zu finden. Nicht jeder hat das Glück, ein Dach über dem Kopf zu haben. Ein Bettler - schon halb erfroren - saß am Stadttor und hoffte, dass er die Nacht hierbleiben könnte oder ihn noch jemand aufgreifen würde, um ihn ins Warme zu nehmen oder ihm wenigstens etwas zu Essen oder eine warme Decke zu bringen.

Doch kaum einer beachtete die Menschen, die hier saßen und bettelten. Viele Soldaten zogen an dem Bettler vorbei. Manche beachteten ihn gar nicht, andere verjagten ihn. Doch er kam immer wieder zurück an diesen Ort. Wo sollte er auch hin? Aber dann blieb ein Soldat stehen. Es war Martin von Tours, gerade einmal 17 Jahre alt und Mitglied der römischen Armee. Er sah den Bettler an und es geschah das Unglaubliche: Er stieg von seinem Pferd nahm sein Schwert, teilte seinen Mantel und gab dem Bettler seinen halben Mantel. Die andere Hälfte legte er sich selbst um, um auf dem Weg in die Kaserne nicht zu erfrieren. Korrespondentin Karla Kaminholz konnte den Lebensretter ausfindig machen. „Martin, Sie sind ein Lebensretter und haben sich dabei zum Spott Ihrer Kameraden gemacht und in Kauf genommen mit Ihrem Vorgesetzten Ärger zu bekommen. Warum haben Sie das getan?“ Die Antwort: „Niemand, wirklich niemand ist freiwillig in dieser Eiseskälte draußen, wenn er nicht muss. Dieser Mann war in Lebensgefahr. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich von meinem Pferd heruntersteige und tue, was ich kann, um diesem Menschen zu helfen.  Viele sind an ihm vorbeigeritten ohne ihn auch nur anzusehen oder haben ihn sogar angebrüllt, dass er verschwinden solle und sich eine Arbeit suchen, damit er hier nicht nutzlos rumsitzen würde und andere belästigt. Es wichtig, die Menschen in Schutz zu nehmen. Egal wie arm oder reich sie sind. Ich habe diesen Mann gesehen und sein Leid. Ich habe gedacht: Hilfe ist nötig, also habe ich geholfen. Aber jetzt muss ich weiter.“

Bevor sie wieder zu Peter Publik ins Studio zurückgab, fasste Karla Kaminholz das Erlebte noch einmal zusammen: „Das Unglaubliche geschieht in unserer Welt. Die Liebe ist unter den Menschen zu finden. Sie ist fest in ihr Herz geschrieben und wird in besonders harten Zeiten auch besonders sichtbar.“ Die Nachrichten endeten – wie sollte es anders sein mit dem Wetterbericht und dem Appell: „Bleiben Sie warm am Leib und in ihrem Herzen und achten Sie auf Menschen um sich herum, wie es der Soldat Martin getan hat.“

 Die Fürbitten hielten Sandra Jang, Barbara Bothe, Gabriele Kronemann und Marco Koch. Musikalisch wurde der Gottesdienst mit den Liedern „St. Martin“, „Tragt in die Welt nun ein Licht“, „Kommt, wir wollen Laterne laufen“ durch den Posaunenchor Vienenburg begleitet. Am Kirchenausgang wurde um eine Spende für das Patenkind der evangelischen Gemeinde in Indien und die Kinderhilfe Lateinamerika gebeten, die von der katholischen Gemeinde unterstützt wird. Bereits vor dem Umzug wurde ein Teil der 150 Martinsbrezeln an die 60 Kinder verteilt. Vor der Kirche warteten schon das vier Jahre alte Pferd „Filou“, Janine als St. Martin und Nicole als Bettler mit Hund. Sie alle kamen von der M&O Western Ranch in Vienenburg.

Bei Regen startete der Umzug, fast alle Kinder hatten selbst gebastelte Laternen, vom Drachen, Pferd, Feuerwehr, Fisch, Mond und Sterne. Für eine tolle Atmosphäre sorgte die Begleitung des Umzuges durch einen Fackelzug der Jugendfeuerwehr Vienenburg. Mit musikalischer Begleitung durch den Posaunenchor Vienenburg, ging es über die Friedrich-Rese-Straße, Feldstraße, Am Schäferhof, Hinter den Teichen zur evangelischen Kirche. Zwischendurch wurde zweimal noch ein Stopp des Umzuges eingelegt und gesungen, „Die Laterne hat heut ihren großen Tag“ und  „Ich geh mit meiner Laterne“.  Die evangelische Kirchengemeinde hatte für das leibliche Wohl mit Glühwein und Kakao gesorgt, außerdem wurden die restlichen Brezeln verteilt.  

Foto: Helmut Hohaus


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

14. November 2023

Korrespondentin Karla Kaminholz berichtet live aus Frankreich

Während der Andacht zum St.-Martins-Fest in Vienenburg gab es ein Interview mit dem heiligen Martin.

Von Helmut Hohaus - Von einer Kirche zur anderen Kirche lautet das Motto des St. Martin Umzug in Vienenburg. Vor dem Umzug wurde zu einem ökumenischen Gottesdienst mit dem katholischen Gemeindereferenten Marco Koch der evangelischen Pfarrerin Sandra Jang in die katholische Kirche eingeladen.

Die Geschichte von St. Martin wurde in aufgepeppter Version erzählt – als Nachrichtensendung mit Studiomoderator und Korrespondentin vor Ort im eisigen Frankreich des vierten Jahrhunderts: Die eisige Kälte eines Tiefs vom Polarmeer lag über Frankreich. Stürmischer Wind und der viele Neuschnee hat die Straßen unpassierbar gemacht und kaputte Öfen zu Folge. Auf den Straßen waren kaum Menschen zu sehen, alle waren in den warmen Häusern. Man sah die Lichter in den Fenstern leuchten. Können alle Menschen irgendwie Schutz vor der Kälte finden? Einige Wohnungslose versuchten jedoch draußen eine geschützte Ecke zu finden. Nicht jeder hat das Glück, ein Dach über dem Kopf zu haben. Ein Bettler - schon halb erfroren - saß am Stadttor und hoffte, dass er die Nacht hierbleiben könnte oder ihn noch jemand aufgreifen würde, um ihn ins Warme zu nehmen oder ihm wenigstens etwas zu Essen oder eine warme Decke zu bringen.

Doch kaum einer beachtete die Menschen, die hier saßen und bettelten. Viele Soldaten zogen an dem Bettler vorbei. Manche beachteten ihn gar nicht, andere verjagten ihn. Doch er kam immer wieder zurück an diesen Ort. Wo sollte er auch hin? Aber dann blieb ein Soldat stehen. Es war Martin von Tours, gerade einmal 17 Jahre alt und Mitglied der römischen Armee. Er sah den Bettler an und es geschah das Unglaubliche: Er stieg von seinem Pferd nahm sein Schwert, teilte seinen Mantel und gab dem Bettler seinen halben Mantel. Die andere Hälfte legte er sich selbst um, um auf dem Weg in die Kaserne nicht zu erfrieren. Korrespondentin Karla Kaminholz konnte den Lebensretter ausfindig machen. „Martin, Sie sind ein Lebensretter und haben sich dabei zum Spott Ihrer Kameraden gemacht und in Kauf genommen mit Ihrem Vorgesetzten Ärger zu bekommen. Warum haben Sie das getan?“ Die Antwort: „Niemand, wirklich niemand ist freiwillig in dieser Eiseskälte draußen, wenn er nicht muss. Dieser Mann war in Lebensgefahr. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich von meinem Pferd heruntersteige und tue, was ich kann, um diesem Menschen zu helfen.  Viele sind an ihm vorbeigeritten ohne ihn auch nur anzusehen oder haben ihn sogar angebrüllt, dass er verschwinden solle und sich eine Arbeit suchen, damit er hier nicht nutzlos rumsitzen würde und andere belästigt. Es wichtig, die Menschen in Schutz zu nehmen. Egal wie arm oder reich sie sind. Ich habe diesen Mann gesehen und sein Leid. Ich habe gedacht: Hilfe ist nötig, also habe ich geholfen. Aber jetzt muss ich weiter.“

Bevor sie wieder zu Peter Publik ins Studio zurückgab, fasste Karla Kaminholz das Erlebte noch einmal zusammen: „Das Unglaubliche geschieht in unserer Welt. Die Liebe ist unter den Menschen zu finden. Sie ist fest in ihr Herz geschrieben und wird in besonders harten Zeiten auch besonders sichtbar.“ Die Nachrichten endeten – wie sollte es anders sein mit dem Wetterbericht und dem Appell: „Bleiben Sie warm am Leib und in ihrem Herzen und achten Sie auf Menschen um sich herum, wie es der Soldat Martin getan hat.“

 Die Fürbitten hielten Sandra Jang, Barbara Bothe, Gabriele Kronemann und Marco Koch. Musikalisch wurde der Gottesdienst mit den Liedern „St. Martin“, „Tragt in die Welt nun ein Licht“, „Kommt, wir wollen Laterne laufen“ durch den Posaunenchor Vienenburg begleitet. Am Kirchenausgang wurde um eine Spende für das Patenkind der evangelischen Gemeinde in Indien und die Kinderhilfe Lateinamerika gebeten, die von der katholischen Gemeinde unterstützt wird. Bereits vor dem Umzug wurde ein Teil der 150 Martinsbrezeln an die 60 Kinder verteilt. Vor der Kirche warteten schon das vier Jahre alte Pferd „Filou“, Janine als St. Martin und Nicole als Bettler mit Hund. Sie alle kamen von der M&O Western Ranch in Vienenburg.

Bei Regen startete der Umzug, fast alle Kinder hatten selbst gebastelte Laternen, vom Drachen, Pferd, Feuerwehr, Fisch, Mond und Sterne. Für eine tolle Atmosphäre sorgte die Begleitung des Umzuges durch einen Fackelzug der Jugendfeuerwehr Vienenburg. Mit musikalischer Begleitung durch den Posaunenchor Vienenburg, ging es über die Friedrich-Rese-Straße, Feldstraße, Am Schäferhof, Hinter den Teichen zur evangelischen Kirche. Zwischendurch wurde zweimal noch ein Stopp des Umzuges eingelegt und gesungen, „Die Laterne hat heut ihren großen Tag“ und  „Ich geh mit meiner Laterne“.  Die evangelische Kirchengemeinde hatte für das leibliche Wohl mit Glühwein und Kakao gesorgt, außerdem wurden die restlichen Brezeln verteilt.  

Foto: Helmut Hohaus


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