„Migrationsbistum Hildesheim“
Durch Flucht und Vertreibung kamen zwischen 1945 und 1947 etwa 400.000 Katholiken ins Bistum Hildesheim. Unter den Flüchtlingen und Vertriebenen war auch eine große Zahl von Priestern, von denen etwa 160 dauerhaft im Bistum Hildesheim blieben, sodass damit im Jahr 1951 über die Hälfte der eingesetzten Priester nicht im Bistum Hildesheim geboren war. Auch das Dekanat Goslar-Salzgitter ist von dieser Entwicklung maßgeblich geprägt. Im Bereich der Katholischen Kirche Nordharz entstanden die Kirchorte St. Joseph in Othfresen, Herz Mariä in Langelsheim, St. Clemens in Hornburg, St. Benno in Goslar-Jürgenohl, St. Konrad in Oker und Liebfrauen in Bad Harzburg.
Das Bistum Hildesheim ist also ein Migrationsbistum. Diese These wird erstmals aus der Geschichte des Bistums entwickelt und durch die erfolgreiche Integration der Vertriebenen nach 1945 umfassend belegt, u. a. mit dem Erlass "Zur Flüchtlingsseelsorge" vom 1. März 1946, dem "Anhang mit ostdeutschen Kirchenliedern" zum Diözesangesangbuch "Canta bona", der Mitarbeit von Frauen als Katechetinnen, Pfarr- und Seelsorgehelferinnen sowie der Förderung von drei neuen Marien-Wallfahrtsorten. Der Autor beschreibt anhand von unterschiedlichen Quellen nicht nur einen Integrationsprozess, der von Bischof Joseph Godehard Machens gewollt und konzeptionell gesteuert war, sondern auch die aktive Rolle von Vertriebenen als gleichberechtigte Diözesane, wie z. B. von Ernst Kuntscher (MdB, 1949–1969).
Diese Publikation richtet sich somit an alle, die an der außergewöhnlichen Geschichte und Entwicklung des Bistums Hildesheim interessiert sind
Foto zu diesem Artikel: Edmund Deppe
Jürgen Selke-Witzel
Migrationsbistum Hildesheim
Die Integration der Vertriebenen 1945–1956
1. Auflage 2024
528 Seiten, 47 s/w-Abb.
17 x 24 cm, Hardcover, fadengeheftet
ISBN: 978-3-7954-3892-0
€ 60,00
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: https://schnell-und-steiner.de/produkt/migrationsbistum-hildesheim/