18. Juni 2019
Unterwegs auf wenig befahrenen Landstraßen und Nebenstrecken
Die Sommertour von "Motorrad + Pilgern" führte in diesem Jahr Richtung Norden nach Lübeck.
Von Gaby und Olaf Kampschulte - Trotz bescheidener Wetterprognose starteten am Samstagmorgen 20 Pilger mit 16 Motorrädern zu "Motorrad + Pilgern". Nach dem Reisesegen und einer kurzen Einweisung machten sich die drei Gruppen mit den Guides Olaf, Matthias und Andreas auf den Weg Richtung Norden. Ziel der Tour war Lübeck.
Die erste Etappe führte zum Schloss Gifhorn. Am Schlossteich gab es bei herrlichem Sonnenschein einen ersten geistlichen Impuls von Marco, in dem es um Dankbarkeit ging - Dankbarkeit, wenn eine gefährliche Situation auf dem Motorrad gemeistert werden konnte, aber auch Dankbarkein, wenn man ganz einfach gut ein Ziel erreicht hat.
Auf wenig befahrenen Landstraßen, schmalen Nebenstraßen und auch mal über Kopfsteinpflaster und auf Schotterpisten ging es weiter Richtung Lauenburg an der Elbe zum Mittagessen. Gestärkt und immer noch trockenen "Rades" pilgerten wir weiter nach Ratzeburg zum Dom. Der Dom - 800 Jahre alt - wurde von Heinrich dem Löwen erbaut. Neben diesen Dom hat der "Löwe" auch diejenigen in Braunschweig, Lübeck und Schwerin erbaut. Im Dom gab es einen sehr treffenden Impuls von Gaby zum Thema Balance, Gleichgewicht halten, Vertrauen und Mut. Das dies - und besonders die Balance - sehr wichtig auch für Motorradfahrer ist, konnten mehrere Teilnehmer der Gruppe berichten, die sie schon einmal verloren hatten.
Mit etwas Verspätung, jedoch immer noch erfreulich trocken, kamen wir gegen Abend in Lübeck an. In der Bonifatius-Kirche lud uns Matthias zum Wortgottesdienst ein. Er überraschte uns mit einer geliehenen Gitarre und schwungvollen Liedern. Wir sprachen über Gemeinschaft und waren uns einig, dass u. a. Vertrauen, gemeinsame Interessen, Rücksichtnahme, aufeinander eingehen und Zusammenhalt eine Gemeinschaft ausmachen. Eine weitere Überraschung war auch die Kirche: klein und einfach gehalten, doch durch ihre Bauform - die früheren Flüchtlingsbehausungen nachgebildet ist - wirklich sehr beeindruckend. Nach einem leckeren Essen im "Brauberger zu Lübeck" schauten sich einige Pilger noch den Dom von Lübeck an - zwar nur von außen, dafür aber mit Beleuchtung.
Am Sonntagmorgen machten wir uns nach einem sehr reichhaltigen Frühstück auf den Weg zum nächsten Impuls, der an einem alten Kreuzweg in Lübeck stattfinden sollte. Aufgrund fehlerhafter Navigationstechnik (lag es am Navi oder am Bediener - wer weiß?) und einiger Kommunikationsirrwege (viel gesprochen und doch nicht zugehört?), kam eine Gruppe erheblich verspätet und die dritte Gruppe gar nicht dort an. So kann es auch gehen - zum Kaffee und Eis in Geesthacht und zum Mittag in Suderburg haben wir uns dann doch alle wiedergefunden.
Einen letzten Impuls sollte es noch am Zielort in Schladen geben. Leider fing es auf den letzten 50 Kilometern an zu regnen und zu hageln, sodass nur noch acht Pilger bis zur St.-Marien-Kirche fuhren. Das hielt den Kern der Truppe - unter ihnen auch unsere drei Guides - jedoch nicht davon ab, in Schladen noch ein Eis zu essen. Matthias meinte, wir hätten am Ende nun ausreichenden Segen von oben - wir könnten uns dies ja als Weihwasser vorstellen - na ja, er hatte es nicht mehr weit.
Und so hoffen wir, dass alle Teilnehmer wieder gut heim gekommen sind und wünschen uns für das nächsten Mal, dass wir nicht so viele Pilger auf dem Rückweg vor dem Ziel "verlieren".