12. Februar 2021
Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Jenssen die Katholische Kirche Nordharz
Zukünftig wird er als Pastor im Süd-Westen der Region Hannover tätig.
Von Pfarrer Dirk Jenssen - Am 22. September 2020 besuchte der Personalchef unser Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz. Im Einzelgespräch mit ihm sagte ich damals, dass ich auf Dauer etwas „Kleineres“ als Pfarrer oder Pastor bräuchte, um auch gesund zu bleiben. Daraufhin sagte Domkapitular Tenge für mich überraschenderweise, dass er mich - was eine Versetzung angeht - sowieso schon auf dem Tabloid hätte. Dann geschah monatelang nichts, sodass es schien, dass dieses Thema im Jahr 2022 aktuell würde.
Am 22. Januar kam dann aber eine Nachricht aus der Personalabteilung mit der Aufforderung zu einem Gespräch, dass dann auf Montag, den 25. Januar 2021 festgelegt wurde. Dort kam dann an mich die Anfrage, ob ich mir eine Mitarbeit im überpfarrlichen Personaleinsatz als Pastor unter Pfarrer Johannes Lim in der Region Hannover vorstellen könnte.
Aus dem Denken wird jetzt Wirklichkeit. Schon zu den Sommerferien werde ich als leitender Pfarrer der Katholischen Kirche Nordharz nach zehn Jahren aufhören und im Herbst als Nachfolger von Pastor Stefan Herr in Hannover Süd/West bis in den Deister hinein tätig werden. Ich werde also zukünftig über den Deister gehen.
Im Harz bin ich ja auch sehr gern und dachte bis vor kurzem, das ich landschaftlich hier auch länger leben könnte. Vor allem die vielen geistlich interessierten Menschen hier vor Ort gefallen mir und die werde ich vermissen. Aber die Zeit ist wohl gekommen. Ich habe alles, was ich konnte gegeben. Habe mich mit allen Kräften eingesetzt, aber meine Kräfte werden auf Zukunft hin auch geringer und die Gegend braucht vielleicht neue Impulse.
Es wird eine ziemliche Umstellung für mich werden. Ich muss mich ziemlich verkleinern, das Pfarrhaus und den wunderschönen Garten hinter mir lassen. Keine Kirche mehr nebenan… . Aber es wird viel Raum für Seelsorge geben, weil ich nicht mehr Pfarrer, sondern Pastor bin. Außerdem natürlich viel mehr Autofahrzeiten, denn im Jahr 2022 kommen dann dort auch noch Gehrden, Barsinghausen und andere Filialkirchen dazu. Da es dort in der Gegend kein Pfarrhaus mehr für mich und meine Haushälterin gibt, wird es eine Mietwohnung in Springe werden.
Viel ist in den zehn Jahren geschehen. Damals kam ich, um die Lage innerhalb der Katholischen Kirche Nordharz zu stabilisieren. Das ist geschehen, nun kann ein neuer Weg gesucht werden für die Gemeinden und für mich. Ich habe hier viel Kraft gelassen. Es tut mir leid, wo ich Menschen im Weg stand oder Unrecht tat, hoffe aber auch, dass ich so manche mit Gott in Verbindung bringen konnte.
Noch bin da und werde weiter arbeiten, wie ich das immer getan habe.
Pfarrer Dirk Jenssen