30. Juni 2020
Nicht gefunden, aber entdeckt
Die jugendlichen Firmbewerberinnen und -bewerber trafen sich zu einer Geocaching-Aktion der besonderen Art.
Von Marco Koch - Hält es oder hält es nicht - das Wetter? Die Antwort auf diese Frage war am Samstag nicht ganz unwichtig, denn die Jugendlichen, die sich zurzeit auf ihre Firmung vorbereiten, waren eingeladen, Rätsel zu lösen, die im Wald versteckt waren. Und das bei Regen zu machen, wäre unangenehm, bei Gewitter sogar gefährlich.
Aber das Wetter hielt und so konnten die jungen Leute sich auf den Weg machen und anhand von Koordinaten, die in eine App eingegeben werden mussten, die "Caches" suchen. Thematisch kreisten die Aufgaben alle um das Thema "der heilige Geist". Die erste Herausforderung war wohl die schwerste: Einzelne Textabschnitte der Erzählung vom Turmbau zu Babel (Gen 11,1-9) sollten in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Auf der Rückseite der Passagen stand dann eine Zahl. Hatten die Jugendlichen die Geschichte richtig zusammengepuzzelt, ergaben die Zahlen die Koordinaten der Stelle, an der das nächste Rätsel versteckt war.
Dort ging es um die Gaben des heiligen Geistes: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht. Aus falsch zusammengestellten Buchstabenkombinationen mussten die sieben Begriffe gefunden und dann in ein Buchstabengitter eingefügt werden. Die Position einiger markierter Buchstaben im Alphabet ergaben die Koordinaten der dritten Station, an der es um die Pfingsterzählung in der Apostelgeschichte ging. Hier mussten die Koordinaten anhand einer Rot-13-Verschlüsselungstabelle herausgefunden werden.
Diese letzten Koordinaten führten die Jugendlichen zum Taufbecken der St.-Jakobi-Kirche, in der sie mit der Frage empfangen wurden, ob sie den Eindruck hatten, den heiligen Geist gefunden zu haben. Das war nicht der Fall - aber vielleicht war ja die Kirche der richtige Ort? Schließlich ist sie ja auch eine Art großer "Behälter", der schon von weitem auf einen besonderes "Inhalt" hinweist - auf Gott, den Vater, den Sohn und den heiligen Geist. Im Namen dieses dreifaltigen Gottes sind die Jugendlichen einmal getauft worden und damit selbst zum "Behälter" geworden: Paulus schreibt dazu: "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt?" (1 Kor 6, 19)
Jeder Mensch ist also eine Wohnung für den Heiligen Geist und darum war ist der heilige Geist auch nicht mit GPS-Koordinaten zu finden, denn wir sind ständig in Bewegung. Ein Leben lang hat jede und jeder den Auftrag herauszufinden, wie dieser Schatz immer wieder aufs Neue entdeckt und nutzbar für sich und andere gemacht werden kann.
Mit einem gemeinsamen Gebet schloss diese Geocaching-Aktion der besonderen Art, die den meisten Jugendlichen viel Spaß gemacht, aber auch die eine oder andere Erkenntnis mit sich gebracht hat.