Ohne das Herz ist die Auferstehungsbotschaft nicht zu verstehen
Von Barbara Schwinum - In diesem Jahr feierten wir zum ersten Mal die Ostergottesdienste in unserer Pfarrei St. Mariä Verkündigung zusammen mit Pfarrer Thomas Mogge.
Die Abendmahlsliturgie am Gründonnerstag in Schladen hat mich angesprochen und angenehm berührt. Zur Kommunion wurden anstatt der Oblate kleine konsekrierte Brotstücke ausgeteilt und wie beim letzten Jesusabendmahl versammelten wir uns als seine heutigen Jünger und Jüngerinnen in zwei Gruppen um den Brotaltar, um das Brot in Empfang zu nehmen
Vor allem jede Heilige Messe, so erläuterte Pfarrer Mogge in seiner Predigt, ist mehr als nur ein Erinnerungsmahl, vielmehr soll es uns selbst zum „Brot“ für die Menschen werden lassen, indem es uns mit vier Fähigkeiten ausstattet: Die Fähigkeit, den zurzeit so dringend benötigten Frieden zu stiften und zu halten, für die Bewahrung der Schöpfung und der Gerechtigkeit mit Verteidigung der Demokratie einzutreten sowie nie die Hoffnung in die Auferstehungsbotschaft zu verlieren und diese weiterzugeben.
Der Karfreitag
Am Karfreitag um 15 Uhr feierten unsere Kirchorte wieder gemeinsam in Schladen die Karfreitagsliturgie. Die Passionstexte wurden zusammen mit dem Pfarrer von mehreren Lektoren in Abschnitten vorgetragen. Nach jedem Abschnitt hörten wir passende Musikstücke, die von Klaus Dieter Hennecke mit der Alt- bzw. Tenorflöte, von Bernd Debbeler mit der Geige und von Matthias Schulte mit dem Saxophon bzw. der Bassklarinette vorgetragen wurden. Nach jedem Abschnitt wurde der aktuelle Bezug zu unserer heutigen Wirklichkeit von einem Lektor erläutert, immer mit der Abschlussbitte:“ Herr Jesus Christus, erbarme dich über uns und über die ganze Welt.“ Dazu stellte eine Messdienerin ein hell erleuchtete, rote Kerze auf den Brotaltar.
Auch die großen Fürbitten wurden - neu formuliert und ganz aktuell auf die Nöte und Leiden der Menschen der heutigen Zeit bezogen - vorgebetet. Und der „neue“ Antwortruf, von Matthias Schulte vorgesungen, lautete: „In Stille verneigen wir uns vor ihnen und vor Dir lebendiger Gott!“
Während der Singkreis aus Langelsheim Lieder vortrug, traten wir Gläubigen aus allen fünf Kirchorten schließlich zum Schluss vor das Kreuz, verbeugten uns, legten Blumen oder Steine nieder und berührten gar das Kreuz, um Jesus Christus zu verehren und unsere Bitten und Hoffnungen vor ihn zu tragen.
Der Ostersonntag
Am Ostersonntag in der Festmesse in unserer Liebenburger Schlosskirche stellte Pfarrer Mogge nicht nur, wie ich es kenne, das Symbol der Sonne und des Lichtes für die Auferstehungsbotschaft in den Vordergrund, sondern vor allem das Herz. So, wie das Herz in unserem Körper eine zentrale, lebenserhaltene Rolle spielt, so ist ohne das Herz die Auferstehungsbotschaft, Jesu Hingabe und Auferweckung, nicht zu verstehen und zu vermitteln.
Maria von Magdala, die erste Zeugin des leeren Grabes und damit Apostelin der Apostel, war Jesus von Nazareth zu Lebzeiten - auch durch ihre Heilung durch ihn - sehr verbunden. Sie, ihr Herz weinte, als sie das Grab leer vorfand. Erst durch die Ansprache des auferstanden Jesus, „Maria!“, von dem sie zunächst glaubte, es sei der Gärtner, öffnete sich ihr trauriges Herz für die frohe Botschaft und sie erkannte ihn: „Rabbuni, Meister!“
Herzlich lachen durften wir auch am Ende des Festgottesdienstes, denn Pfarrer Mogge wünschte uns nicht nur ein herzliches frohes Osterfest, sondern erzählte in der Tradition des „Ostergelächters“ auch noch eine kleine Anekdote.
Und zur Freude aller Gottesdienstbesucher gab es nach dem Gottesdienst wieder eine kleine Ostertüte mit leckerem Inhalt mit den guten Osterwünschen des Vor-Ort-Teams, des Kirchenvorstandes und des Förderkreises unseres Kirchortes Liebenburg, St. Mariä Verkündigung. Wie schön! Halleluja!