31. Dezember 2021

Prosit Neujahr!

Pater Ernst-Willi Paulus gibt Ihnen in seinem Wort zum Sonntag - und in diesem Jahr auch zum neuen Jahr - zwei gute Wünsche mit auf den Weg.

Der Beginn eines Jahres ist die Zeit, in der man sich gern gegenseitig gute Wünsche zuspricht. Zwei Wünsche möchte ich Ihnen mit auf den Weg ins Jahr 2022 geben, und ich tue dies mit zwei kurzen Texten aus dem Märchen „Der kleine Prinz“ von Antoine des Saint-Exupéry.

Der erste Wunsch: Vertrauen

„Man kennt nur die Dinge, die man zähmt“, sagte der Fuchs. „Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennen zu lernen. Sie kaufen alles fertig im Geschäft. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, so zähme mich.“

Menschen, die einander Freunde werden wollen, müssen sich gegenseitig zähmen, d. h. aufeinander einstellen in Geduld, sich näher kommen, sich einander öffnen. Wer sich ganz nahe gekommen ist, ist mit dem anderen vertraut geworden.

Das gilt auch für unsere Freundschaft mit Gott. Gott, der unfassbare, der unbegreifliche, der ferne, kommt uns an Weihnachten ganz nahe. Vertrauen und Glaube kann man nicht ma­chen. Sie sind Geschenk. In theologischer Sprache sagen wir: Gnade. Die Gnade des Vertrauens, die wünsche ich Ihnen.

Der zweite Wunsch: Verantwortung

„Adieu“, sagte der Fuchs, „hier ist mein Geheimnis: Es ist ganz ein­fach, man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar… Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen“, sagte der Fuchs. „Aber du darfst sie nie vergessen. Du bist zeitlebens für das verant­wortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“

Vielleicht bemerken die Menschen heute gar nicht mehr, was für ein schönes Wort „Verantwortung“ ist. Wer auf einen Ruf hin Antwort gibt, übernimmt Verantwortung. Verantwortung, das ist das Dialo­gische im Leben, das ist das Geschwisterliche des Lebens.

Wir tragen die Verantwortung für alles, was wir tun, oder auch nicht tun, was wir denken und sagen, oder nicht denken und sagen. Und wenn unsere Antwort, unsere Verantwortung, unsere Ge­schwisterlichkeit von Liebe geprägt ist, dann werden wir immer die richtige Antwort finden. Diese liebevolle Verantwortung, die wünsche ich Ihnen.

P. Ernst-Willi Paulus C.Ss.R., Pfarrverwalter

Foto: Stiftung Leuchtenburg / Peter Weidemann (Foto) | pfarrbriefservice.de
Das Archiv der Wünsche ist Bestandteil der Dauerausstellung "Porzellanwelten" auf der Leuchtenburg bei Kahla (Thüringen).


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

31. Dezember 2021

Prosit Neujahr!

Pater Ernst-Willi Paulus gibt Ihnen in seinem Wort zum Sonntag - und in diesem Jahr auch zum neuen Jahr - zwei gute Wünsche mit auf den Weg.

Der Beginn eines Jahres ist die Zeit, in der man sich gern gegenseitig gute Wünsche zuspricht. Zwei Wünsche möchte ich Ihnen mit auf den Weg ins Jahr 2022 geben, und ich tue dies mit zwei kurzen Texten aus dem Märchen „Der kleine Prinz“ von Antoine des Saint-Exupéry.

Der erste Wunsch: Vertrauen

„Man kennt nur die Dinge, die man zähmt“, sagte der Fuchs. „Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennen zu lernen. Sie kaufen alles fertig im Geschäft. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, so zähme mich.“

Menschen, die einander Freunde werden wollen, müssen sich gegenseitig zähmen, d. h. aufeinander einstellen in Geduld, sich näher kommen, sich einander öffnen. Wer sich ganz nahe gekommen ist, ist mit dem anderen vertraut geworden.

Das gilt auch für unsere Freundschaft mit Gott. Gott, der unfassbare, der unbegreifliche, der ferne, kommt uns an Weihnachten ganz nahe. Vertrauen und Glaube kann man nicht ma­chen. Sie sind Geschenk. In theologischer Sprache sagen wir: Gnade. Die Gnade des Vertrauens, die wünsche ich Ihnen.

Der zweite Wunsch: Verantwortung

„Adieu“, sagte der Fuchs, „hier ist mein Geheimnis: Es ist ganz ein­fach, man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar… Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen“, sagte der Fuchs. „Aber du darfst sie nie vergessen. Du bist zeitlebens für das verant­wortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“

Vielleicht bemerken die Menschen heute gar nicht mehr, was für ein schönes Wort „Verantwortung“ ist. Wer auf einen Ruf hin Antwort gibt, übernimmt Verantwortung. Verantwortung, das ist das Dialo­gische im Leben, das ist das Geschwisterliche des Lebens.

Wir tragen die Verantwortung für alles, was wir tun, oder auch nicht tun, was wir denken und sagen, oder nicht denken und sagen. Und wenn unsere Antwort, unsere Verantwortung, unsere Ge­schwisterlichkeit von Liebe geprägt ist, dann werden wir immer die richtige Antwort finden. Diese liebevolle Verantwortung, die wünsche ich Ihnen.

P. Ernst-Willi Paulus C.Ss.R., Pfarrverwalter

Foto: Stiftung Leuchtenburg / Peter Weidemann (Foto) | pfarrbriefservice.de
Das Archiv der Wünsche ist Bestandteil der Dauerausstellung "Porzellanwelten" auf der Leuchtenburg bei Kahla (Thüringen).


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