Schau mir in die Augen
Von einer "Bullibesatzung" - Am Mittwoch der Karwoche fand die Chrisammesse im Hildesheimer Mariendom wieder in gewohnten Form statt. Darum machten wir uns mit zwei Bullis auf den Weg.
Auf dem Domgelände stellten sich einige Jugendorganisationen mit verschiedenen Programmpunkten vor. Beispielsweise waren die Kolpingjugend und die CAJ (Christliche Arbeiter Jugend) vertreten.
Um 17 Uhr begann die Messe mit dem feierlichen Einzug der Messdiener, Diakone, Priester, Weihbischöfe und dem Bischof Heiner. Nach der langen Pandemiepause war der Dom mit etwa 1000 – zumeist jungen – Gläubigen gefüllt. Musikalisch gestaltet wurde die Chrisammesse von Domkantor Michael Čulo und der Band „Aufwind“.
Die Predigt des Bischofs handelte davon, dass man andere Menschen braucht, um zu sich selbst zu finden. „Der Mensch wird am Du zum Ich.“, zitierte Bischof Heiner den jüdischen Philosoph Martin Buber. Das gemeinsame Reden, Lachen und sich in die Augen schauen seien wichtig. Deshalb wurden wir aufgefordert, uns zwei Minuten intensiv in die Augen zu schauen, sich gegenseitig wahrzunehmen und dem Gegenüber seine Augenfarbe mitzuteilen. Das führte tatsächlich zu Gewusel, Austausch und natürlich Heiterkeit.
Anschließend stellte der Bischof die Frage, „warum überhaupt Religion, warum Gott, warum das Beten?“ Seine Antwort gab er, indem er drei Reisen im Leben eines Menschen beschrieb: Die erste geht nach draußen in die Welt und zu anderen. Die zweite geht nach innen zum eigenen Ich. Die dritte geht in den Himmel zu Gott. Die Predigt endete mit dem Ausspruch "Wenn du mir in die Augen schaust, komme ich zu mir selbst."
Darauf folgte die Weihe der drei heiligen Öle. Im Anschluss an die Messe gab es auf dem Domplatz heißbegehrte Baguettes und Getränke.