04. Januar 2022

Seriös, engagiert und humorvoll

Am 21. Dezember verstarb Hubertus van Wezel, der das Gemeindeleben in St. Jakobi über viele Jahre aktiv mitgestaltet hat.

Von Marco Koch – Heute fand in der St.-Jakobi-Kirche in Goslar die Trauerfeier für Hubertus van Wezel statt, der am 21. Dezember im Alter von 83 Jahren verstorben war. Eine bewegte Lebensgeschichte liegt hinter ihm, in deren Verlauf er sich auch in der Gemeinde und in der Katholischen Kirche Nordharz engagiert hat.

Als junger Mann schloss sich der aus dem katholischen Süden der Niederlande stammende Hubertus van Wezel dem Prämonstratenser-Orden an. Er wurde ins Stift Averbode in Belgien aufgenommen und studierte im Auftrag des Ordens Philosophie an der Universität Leuven in Belgien. Danach wurde er an das Stift Geras in Niederösterreich versetzt und studierte in Innsbruck Katholische Theologie. Während des Studiums wurde er aufgrund seiner ausgezeichneten Lateinkenntnisse zum Assistenten von Professor Karl Rahner berufen. In dieser Rolle übersetzte er Texte für den berühmten Theologen vom Deutschen ins Lateinische.

Aufgrund theologischer Auseinandersetzungen konvertierte er dann aber, heiratete eine Deutsche und arbeitete dann in Deutschland als Pastor in der evangelisch-reformierten Kirche, zunächst in Wuppertal und später in Mainz. Aus dieser Ehe, die 58 Jahre, bis zu seinem Tod, dauerte, stammen auch seine beiden Kinder.

Sein weiterer Weg führte ihn in die Erwachsenenbildung: Zunächst leitete er die Deutsch-Niederländische Heimvolkshochschule in Aurich, bevor er als erster Leiter die neugegründete Kreisvolkshochschule im ebenfalls neu gegründeten Landkreis Goslar aufbaute und entwickelte.

In dieser Zeit fand Hubertus van Wezel wieder zurück in die katholische Kirche. Für die St.-Jakobi-Gemeinde engagierte er sich über lange Jahre im Kirchenvorstand, war Bindeglied zum Pfarrgemeinderat, leitete Wort-Gottes-Feiern und brachte die Krankenkommunion zu Menschen, die nicht mehr in die Kirche kommen konnten.

Als 2008 die ersten Beerdigungsleiterinnen und -leiter im Raum der Katholischen Kirche Nordharz beauftragt wurden, war er ebenfalls mit dabei. Auf seine Rolle bei der Ausbildung zu diesem Dienst angesprochen, machte Pfarrer Kuno Kohn, der dieses damals innovative Projekt ins Leben gerufen hatte, deutlich, dass Hubertus van Wezel aufgrund seiner theologischen Vorbildung eher Mitausbilder gewesen ist. Wertgeschätzt wurde auch die Gastfreundschaft im Hause van Wezel. Bei gutem Essen haben dort verschiedene Treffen von Gremienmitgliedern und anderen Engagierten stattgefunden.

Neben seinen kirchlichen Ehrenämtern brachte Hubertus van Wezel sich auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in Goslar aktiv ein: U. a. war er Mitglied im Förderverein der Treutmann-Orgel in der Grauhöfer St.-Georg-Kirche und gemeinsam mit seiner Frau Marianne Mitbegründer der Internationalen Klaviertage. Beiden wurde für ihr ehrenamtliches Engagement die Ehrennadel der Stadt Goslar verliehen.

In Erinnerung bleibt Hubertus van Wezel als ein seriöser, engagierter, aber sehr humorvoller Mensch, der trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner hohen und vielfältigen Bildung immer interessiert an theologischen und gesellschaftlichen Themen geblieben ist.

Nach einem erfüllten Leben geben wir Hubertus van Wezel nun zurück in Gottes Hand. Gedenken wir seiner im Gebet.


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

Soziale Netzwerke

04. Januar 2022

Seriös, engagiert und humorvoll

Am 21. Dezember verstarb Hubertus van Wezel, der das Gemeindeleben in St. Jakobi über viele Jahre aktiv mitgestaltet hat.

Von Marco Koch – Heute fand in der St.-Jakobi-Kirche in Goslar die Trauerfeier für Hubertus van Wezel statt, der am 21. Dezember im Alter von 83 Jahren verstorben war. Eine bewegte Lebensgeschichte liegt hinter ihm, in deren Verlauf er sich auch in der Gemeinde und in der Katholischen Kirche Nordharz engagiert hat.

Als junger Mann schloss sich der aus dem katholischen Süden der Niederlande stammende Hubertus van Wezel dem Prämonstratenser-Orden an. Er wurde ins Stift Averbode in Belgien aufgenommen und studierte im Auftrag des Ordens Philosophie an der Universität Leuven in Belgien. Danach wurde er an das Stift Geras in Niederösterreich versetzt und studierte in Innsbruck Katholische Theologie. Während des Studiums wurde er aufgrund seiner ausgezeichneten Lateinkenntnisse zum Assistenten von Professor Karl Rahner berufen. In dieser Rolle übersetzte er Texte für den berühmten Theologen vom Deutschen ins Lateinische.

Aufgrund theologischer Auseinandersetzungen konvertierte er dann aber, heiratete eine Deutsche und arbeitete dann in Deutschland als Pastor in der evangelisch-reformierten Kirche, zunächst in Wuppertal und später in Mainz. Aus dieser Ehe, die 58 Jahre, bis zu seinem Tod, dauerte, stammen auch seine beiden Kinder.

Sein weiterer Weg führte ihn in die Erwachsenenbildung: Zunächst leitete er die Deutsch-Niederländische Heimvolkshochschule in Aurich, bevor er als erster Leiter die neugegründete Kreisvolkshochschule im ebenfalls neu gegründeten Landkreis Goslar aufbaute und entwickelte.

In dieser Zeit fand Hubertus van Wezel wieder zurück in die katholische Kirche. Für die St.-Jakobi-Gemeinde engagierte er sich über lange Jahre im Kirchenvorstand, war Bindeglied zum Pfarrgemeinderat, leitete Wort-Gottes-Feiern und brachte die Krankenkommunion zu Menschen, die nicht mehr in die Kirche kommen konnten.

Als 2008 die ersten Beerdigungsleiterinnen und -leiter im Raum der Katholischen Kirche Nordharz beauftragt wurden, war er ebenfalls mit dabei. Auf seine Rolle bei der Ausbildung zu diesem Dienst angesprochen, machte Pfarrer Kuno Kohn, der dieses damals innovative Projekt ins Leben gerufen hatte, deutlich, dass Hubertus van Wezel aufgrund seiner theologischen Vorbildung eher Mitausbilder gewesen ist. Wertgeschätzt wurde auch die Gastfreundschaft im Hause van Wezel. Bei gutem Essen haben dort verschiedene Treffen von Gremienmitgliedern und anderen Engagierten stattgefunden.

Neben seinen kirchlichen Ehrenämtern brachte Hubertus van Wezel sich auch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in Goslar aktiv ein: U. a. war er Mitglied im Förderverein der Treutmann-Orgel in der Grauhöfer St.-Georg-Kirche und gemeinsam mit seiner Frau Marianne Mitbegründer der Internationalen Klaviertage. Beiden wurde für ihr ehrenamtliches Engagement die Ehrennadel der Stadt Goslar verliehen.

In Erinnerung bleibt Hubertus van Wezel als ein seriöser, engagierter, aber sehr humorvoller Mensch, der trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner hohen und vielfältigen Bildung immer interessiert an theologischen und gesellschaftlichen Themen geblieben ist.

Nach einem erfüllten Leben geben wir Hubertus van Wezel nun zurück in Gottes Hand. Gedenken wir seiner im Gebet.


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