02. Oktober 2021
Foto: Peter Weidemann | pfarrbriefservice.de
Sieg des Guten!
In seinem Wort zum Sonntag macht sich Pater Cyriac Chandrankunnel Gedanken zum Tag der deutschen Einheit.
Die Christen verehren einen Gott, der sich nicht gescheut hat, die ganze Schwäche des Menschen anzunehmen. Der Prophet Jesaja sieht das schon 750 Jahre vor der Kreuzigung Jesu: "Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt". (Jes 53, 3-4) Diese Vorhersage des Prophetes Jesaja erfüllt sich in Jesus Christus. Es war der Plan Gottes, die Menschheit vom Bösen zu erlösen.
Die Geschichte der Menschheit ist stets immer ein Kampf zwischen Gut und Böse. Das kann brutale Gewalt sein, das können Dinge sein, die uns Angst machen, das können Gefahren sein für unsere Gesundheit und uesere Existenz. Wir versuchen diese Gefahren abzuwenden und erhoffen uns dann, dass die Welt danach in Ordnung ist. Aber im Kampf gegen diese vielen äußeren Gefahren des Bösen kann es passieren, dass wir kaum merken, welche Bedrohung uns von innen her kommt, wie die Sinnlosigkeit, Mutlosigkeit und Depression, die Bitterkeit, die Unpersönlichkeit, ja dass manchmal ein Hass in uns wachsen kann, über den wir selber erschrecken. Aber das Böse hat kein letztes Wort, sondern zum Schluss besiegt das Gute das Böse. Das grausame Leiden, Tod und die Auferstehung Jesu von den Toten am dritten Tag sind ein Beweis dafür!
Am 3. Oktober begehen wir den Tag der Deutschen Einheit - ein Tag von der Traurigkeit zur Freude und von der Trennung zur Einheit. Nach dem schrecklichen 2. Weltkrieg wurden die Menschen in Deutschland durch eine Grenze und Mauer getrennt. Jahrelang erlebten dieses Land und die Familien die Schmerzen der Trennung und Unterdrückung. Aber die Mauer unseres Vaterlandes wurde durch mutige Menschen mit Kerzen, Gebeten und mit den Geist der Kraft im Oktober 1989 umgestoßen. Es war eine Revolution ohne jegliches Blutvergießen und so eine Geschichte des Triumphes des Guten. Wir gedenken dankbar der nationalen und internationalen politischen und kirchlichen Führung, die diese Berliner Mauer zu Fall gebracht und damit für Deutschland eine neue Geschichte ermöglicht hat.
P. Cyriac Chandrankunnel MST Foto: Peter Weidemann | pfarrbriefservice.de