30. Juni 2022

Sieht aus wie Urlaub, war es aber nicht

Das Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz hat an einer Werkwoche zum Überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE) in Hildesheim teilgenommen.

Von Marco Koch - Fünf Tage verbrachte das Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz - gemeinsam mit dem Team aus Uelzen/Lüchow - im Lüchtenhof, dem ehemaligen Tagungshaus Priesterseminar. Und auch wenn das Foto auf den ersten Blick so aussieht, als wäre es eher ein gemeinsamer Urlaub gewesen, so waren die Tage geprägt von viel (Denk- und Reflexions-)Arbeit. Dabei begleitet wurde das Team durch Gabriele Viecens, Matthias Kaune und Markus Schneider von der Organisationsberatung des Bistums.

Die Werkwoche ist elementarer Bestandteil für Pastoralteams, die zukünftig überpfarrlich - im sogenannten Überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE) -  tätig sein werden. Dabei geht es darum, gemeinsam über die Zusammenarbeit im Team, mit den Gemeinden und den Menschen im jeweiligen pastoralen Raum nachzudenken. Nun mag man sich in der Katholischen Kirche Nordharz fragen, warum das nötig ist, geht doch der Einsatz des pastoralen Personals schon seit vielen Jahren über die Grenzen der Pfarreien hinaus? Das stimmt natürlich. Und trotzdem wäre es schon in der Vergangenheit sinnvoll gewesen, sich genau diesen Fragen zu stellen.

Deutlich wurde das gleich an einer der ersten Fragen: Wer gehört eigentlich zum Pastoralteam? Bis jetzt war das eine relativ kleine Gruppe der hauptberuflichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden. Aber was ist mit den anderen, die im Nordharz ihren Dienst tun? Ein wichtiges erstes Ergebnis der Werkwoche war es hier Klarheit zu schaffen: das Pastoralteam besteht aktuell aus Pater Cyriac Chandrankunnel, Gemeindeassistent Christian Dierkes, Diakon Norbert Fernkorn, Pastor Peter Gerloff, Diakon Eugen Griesmayr, Gemeindereferent Marco Koch, Pfarrer Thomas Mogge, Pastor Ulrich Schmalstieg und Gemeindereferentin Regina Soot. In dieser Zusammensetzung wird sich das Pastoralteam zukünftig auch zu den Dienstbesprechungen treffen, was bis jetzt nicht der Fall war.

Warum die Teammitglieder alphabetisch aufgeführt sind und nicht Pfarrer Mogge an erster Stelle steht? Auch das ist ein Ergebnis der Werkwoche: Leitung muss in Zukunft anders aussehen. Der Pfarrer bleibt - auch kirchenrechtlich - der Leiter der Pfarreien. Aber durch klare Delegationen und Aufgabenverteilung wird das Pastoralteam Teile von Leitung übernehmen. Und nicht nur das Pastoralteam! Auch ehrenamtlich Engagierte sollen in Zukunft wieder stärker an Leitungsaufgaben beteiligt werden. Dabei ist zu beachten, dass es nicht zu Überbelastungen kommt - weder bei den Ehrenamtlichen noch bei den Hauptamtlichen und Hauptberuflichen. An den Überlegungen und Prozessen - für manchen im Nordharz ein echtes Reizwort - müssen auch die Pfarrsekretärinnen, die Gremien, die ehrenamtliche Krankenhausseelsorge und viele Andere beteiligt werden. Manche dieser "Anderen" müssen zunächst einmal gefunden und überzeugt werden - eine ziemliche Mammutaufgabe!

Die "High 5"

Am Ende der Werkwoche standen die sogenannten "High 5" - fünf Ziele, die das Pastoralteam in den kommenden zwei Jahren erreichen möchte. In diesen beiden Jahren wird das Team weiterhin von der Organisationsberatung des Bistums begleitet. Für die Katholische Kirche Nordharz haben sich in der Werkwoche diese Ziele herauskristallisiert:

  1. Wir suchen nach Wegen, Liturgie stärker mit dem Leben der Menschen zu verknüpfen.
    Zusammen mit den Gemeinden entdecken wir die Vielfalt liturgischer Formen (kreativ, partizipativ, kontextuell, mystagogisch, visuell und auditiv ästhetisch).
  2. Wir treten mit den Menschen, die den Sonntag mit uns feiern, in Beziehung.
    Dazu schaffen wir über die Gottesdienste hinaus Kontaktmöglichkeiten zu und zwischen den Menschen.
  3. Wir wollen von den Menschen in den Gemeinden erfahren, was sie brauchen, um Christen/Kirche sein zu können.
    Dazu finden wir Formen der Befragung der Gemeindemitglieder, mit denen wir in Kontakt stehen und denjenigen, die wir derzeit nicht erreichen.
  4. Zusammen mit den bestehenden Gremien werden wir überprüfen, ob die Gremienstruktur in der bestehenden Situation noch stimmig ist.
    Wir finden Wege, die eine gute Kommunikation ermöglichen. Dabei haben wir die Be- und Überlastung der ehrenamtlich Engagierten im Blick und finden Möglichkeiten der Entlastung.
  5. Wir geben uns im Pastoralteam Raum, um von unserer Freude und Hoffnung, von unserer Trauer und unseren Ängsten zu erzählen.

Fazit

Die fünf Tage in Hildesheim haben uns als Team noch einmal neu in Verbindung gebracht. Daraus ist spürbare Energie entstanden, die Herausforderungen für die Zukunft gemeinsam in den Blick zu nehmen und zu gestalten - wobei das "gemeinsam" über das Pastoralteam hinausgehen soll und muss. Wenn wir als Christen, als Gemeinde oder Kirche etwas bewegen wollen, dann müssen wir uns der Frage stellen, die ein Teammitglied immer wieder aufs Neue stellt: Was hat der Nordharz, was hat unser Ort davon, dass es die Katholische Kirche Nordharz gibt?


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30. Juni 2022

Sieht aus wie Urlaub, war es aber nicht

Das Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz hat an einer Werkwoche zum Überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE) in Hildesheim teilgenommen.

Von Marco Koch - Fünf Tage verbrachte das Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz - gemeinsam mit dem Team aus Uelzen/Lüchow - im Lüchtenhof, dem ehemaligen Tagungshaus Priesterseminar. Und auch wenn das Foto auf den ersten Blick so aussieht, als wäre es eher ein gemeinsamer Urlaub gewesen, so waren die Tage geprägt von viel (Denk- und Reflexions-)Arbeit. Dabei begleitet wurde das Team durch Gabriele Viecens, Matthias Kaune und Markus Schneider von der Organisationsberatung des Bistums.

Die Werkwoche ist elementarer Bestandteil für Pastoralteams, die zukünftig überpfarrlich - im sogenannten Überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE) -  tätig sein werden. Dabei geht es darum, gemeinsam über die Zusammenarbeit im Team, mit den Gemeinden und den Menschen im jeweiligen pastoralen Raum nachzudenken. Nun mag man sich in der Katholischen Kirche Nordharz fragen, warum das nötig ist, geht doch der Einsatz des pastoralen Personals schon seit vielen Jahren über die Grenzen der Pfarreien hinaus? Das stimmt natürlich. Und trotzdem wäre es schon in der Vergangenheit sinnvoll gewesen, sich genau diesen Fragen zu stellen.

Deutlich wurde das gleich an einer der ersten Fragen: Wer gehört eigentlich zum Pastoralteam? Bis jetzt war das eine relativ kleine Gruppe der hauptberuflichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden. Aber was ist mit den anderen, die im Nordharz ihren Dienst tun? Ein wichtiges erstes Ergebnis der Werkwoche war es hier Klarheit zu schaffen: das Pastoralteam besteht aktuell aus Pater Cyriac Chandrankunnel, Gemeindeassistent Christian Dierkes, Diakon Norbert Fernkorn, Pastor Peter Gerloff, Diakon Eugen Griesmayr, Gemeindereferent Marco Koch, Pfarrer Thomas Mogge, Pastor Ulrich Schmalstieg und Gemeindereferentin Regina Soot. In dieser Zusammensetzung wird sich das Pastoralteam zukünftig auch zu den Dienstbesprechungen treffen, was bis jetzt nicht der Fall war.

Warum die Teammitglieder alphabetisch aufgeführt sind und nicht Pfarrer Mogge an erster Stelle steht? Auch das ist ein Ergebnis der Werkwoche: Leitung muss in Zukunft anders aussehen. Der Pfarrer bleibt - auch kirchenrechtlich - der Leiter der Pfarreien. Aber durch klare Delegationen und Aufgabenverteilung wird das Pastoralteam Teile von Leitung übernehmen. Und nicht nur das Pastoralteam! Auch ehrenamtlich Engagierte sollen in Zukunft wieder stärker an Leitungsaufgaben beteiligt werden. Dabei ist zu beachten, dass es nicht zu Überbelastungen kommt - weder bei den Ehrenamtlichen noch bei den Hauptamtlichen und Hauptberuflichen. An den Überlegungen und Prozessen - für manchen im Nordharz ein echtes Reizwort - müssen auch die Pfarrsekretärinnen, die Gremien, die ehrenamtliche Krankenhausseelsorge und viele Andere beteiligt werden. Manche dieser "Anderen" müssen zunächst einmal gefunden und überzeugt werden - eine ziemliche Mammutaufgabe!

Die "High 5"

Am Ende der Werkwoche standen die sogenannten "High 5" - fünf Ziele, die das Pastoralteam in den kommenden zwei Jahren erreichen möchte. In diesen beiden Jahren wird das Team weiterhin von der Organisationsberatung des Bistums begleitet. Für die Katholische Kirche Nordharz haben sich in der Werkwoche diese Ziele herauskristallisiert:

  1. Wir suchen nach Wegen, Liturgie stärker mit dem Leben der Menschen zu verknüpfen.
    Zusammen mit den Gemeinden entdecken wir die Vielfalt liturgischer Formen (kreativ, partizipativ, kontextuell, mystagogisch, visuell und auditiv ästhetisch).
  2. Wir treten mit den Menschen, die den Sonntag mit uns feiern, in Beziehung.
    Dazu schaffen wir über die Gottesdienste hinaus Kontaktmöglichkeiten zu und zwischen den Menschen.
  3. Wir wollen von den Menschen in den Gemeinden erfahren, was sie brauchen, um Christen/Kirche sein zu können.
    Dazu finden wir Formen der Befragung der Gemeindemitglieder, mit denen wir in Kontakt stehen und denjenigen, die wir derzeit nicht erreichen.
  4. Zusammen mit den bestehenden Gremien werden wir überprüfen, ob die Gremienstruktur in der bestehenden Situation noch stimmig ist.
    Wir finden Wege, die eine gute Kommunikation ermöglichen. Dabei haben wir die Be- und Überlastung der ehrenamtlich Engagierten im Blick und finden Möglichkeiten der Entlastung.
  5. Wir geben uns im Pastoralteam Raum, um von unserer Freude und Hoffnung, von unserer Trauer und unseren Ängsten zu erzählen.

Fazit

Die fünf Tage in Hildesheim haben uns als Team noch einmal neu in Verbindung gebracht. Daraus ist spürbare Energie entstanden, die Herausforderungen für die Zukunft gemeinsam in den Blick zu nehmen und zu gestalten - wobei das "gemeinsam" über das Pastoralteam hinausgehen soll und muss. Wenn wir als Christen, als Gemeinde oder Kirche etwas bewegen wollen, dann müssen wir uns der Frage stellen, die ein Teammitglied immer wieder aufs Neue stellt: Was hat der Nordharz, was hat unser Ort davon, dass es die Katholische Kirche Nordharz gibt?


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