31. Mai 2024

Update: Hoffnung auf Gespräch, Deeskalation und ehrliche Aufklärung

In der Auseinandersetzung zum Thema Missbrauch gibt es gute Entwicklungen.

Am Samstag kamen Bischof Dr. Heiner Wilmer und Pfarrer Matthias zu einem dreistündigen Gespräch im Bischofshaus zusammen. Ebenfalls an diesem Austausch beteiligt waren Frau Christiane Kreiß (Mitleitung der Pfarrgemeinde St. Petrus, Wolfenbüttel) und Herrn Stephan Garhammer (Leitung Bereich Organisation im Bischöflichen Generalvikariat). Gemeinsames Anliegen der beteiligten Personen war es, eine gemeinsame Lösung zum Wohle der gesamten kirchlichen Gemeinschaft zu finden. Im Verlauf des Gesprächs, das - so wurde in einer gemeinsamen Stellungnahme unterstrichen - von einer sachlichen und geschwisterlichen Atmosphäre geprägt war, wurden die jeweiligen Positionen, Sorgen und Ziele offen ausgetauscht. Es wurde deutlich, dass gemeinsame Ziele verfolgt würden, nämlich die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt konsequent voranzutreiben und das Vertrauen der Gemeinde in Wolfenbüttel in diese Arbeit wiederherzustellen. Im Verlauf des Gespräches nahm Bischof Heiner seine Bitte an an Pfarrer Eggers zurück, freiwillig auf sein Leitungsamt als Pfarrer zu verzichten.

Weitere Gespräch sollen folgen und ein geordneter und transparenter Prozess in Gang gesetzt werden, der von einer externen Person moderiert wird. Darin sollen - auch mit der Hilfe von Arbeitsgruppen - Gemeinsamkeiten identifiziert und bestehende Unterschiede benannt werden. Über den Fortschritt der Gespräche und die umgesetzten Maßnahmen wird regelmäßig informiert.

Die Stellungnahme endet mit dem hoffnungsvollen Gedanken: "Wir sind uns der Herausforderungen bewusst und entschlossen, gemeinsam konstruktive und langfristige Lösungen für die zu Tage getretenen Differenzen zu finden. Diesen Weg gehen wir mit Zuversicht an.“

Hoffnung auf Gespräch, Deeskalation und ehrliche Aufklärung

Die öffentliche Debatte um den Wolfenbütteler Pfarrer Matthias Eggers und die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim bewegt auch die Menschen im Nordharz.

Mit großer Sorge beobachtet das Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz die Auseinandersetzung um die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und die Rolle von Weihbischof Bongartz, die zwischen der Bistumsleitung und Pfarrer Matthias Eggers geführt wird. Aus einer Reihe von Gesprächen wissen wir, dass der Konflikt auch viele Gemeindemitglieder bewegt. Das ist nicht erstaunlich, denn Eggers ist vielen Menschen in der Katholischen Kirche Nordharz noch bekannt, weil er von 2002 bis 2006 als Kaplan in Goslar tätig war.

In einem Interview mit der Hildesheimer Zeitung hatte er der Bistumsleitung mangelnde Tatkraft bei der Aufklärung und Aufarbeitung vorgeworfen. Besonders Weihbischof Bongartz stand im Fokus seiner Kritik. Nach vielen Briefen und Gesprächen, bei denen keine Einigung erzielt werden konnte, legte der Bischof Pfarrer Eggers nahe, zukünftig als Priester und Seelsorger ohne Leitungsamt tätig zu sein. Auch ein Amtsenthebungsverfahren habe im Raum gestanden.

Seit dem Interview ist der Konflikt weit in die Öffentlichkeit gelangt, über die Grenzen des Bistums hinaus, und wird sehr emotional von allen Seiten geführt. Viele Menschen sind empört und verunsichert, manche überlegen, aus der Kirche auszutreten, um auf diese Weise den Protest zu unterstützen. Die meisten allerdings wünschen sich, dass Kritik und Anfragen von beiden Seiten ernst genommen werden und der ehrliche, konstruktive Dialog wieder in der Sache in den Vordergrund tritt.

Der Diözesanrat, die oberste Vertretung der katholischen Laien im Bistum Hildesheim, hat sich am 26. Mai folgendermaßen zu den Auseinandersetzungen geäußert:

„Der Diözesanrat nimmt den Konflikt zwischen der Bistumsleitung und Pfarrer Matthias Eggers mit großer Sorge zur Kenntnis. Der Diözesanrat fordert die Bistumsleitung auf, die Vorwürfe von Pfarrer Matthias Eggers gegen Weihbischof Bongartz neutral und unabhängig untersuchen zu lassen. Mögliche personal- und dienstrechtliche Maßnahmen des Bistums gegen Pfarrer Matthias Eggers sollen bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Untersuchung ruhen.“

Diese Stellungnahme unterstützen wir als Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz sehr. Neben einer neutralen Untersuchung der Vorwürfe wünschen wir uns, dass zukünftig die Perspektive der Opfer von Missbrauch die größte Aufmerksamkeit und Bedeutung bekommt. Um das Hören ihrer Anliegen, um Unterstützung und Hilfe für sie muss es in erster Linie gehen. Und wir hoffen, dass der ehrliche und konstruktive Dialog wieder aufgenommen wird.

Bischof Heiner Wilmer hat am 29. Mai eine Stellungnahme veröffentlicht, die Hoffnung macht, dass der Konflikt deeskaliert werden soll. Darin schreibt er u. a.: "Es ist mir ein sehr großes Anliegen, dass sich diese Situation beruhigt. Ich werde mich stark dafür einsetzen, dass es zu einer Deeskalation kommt. Wir werden mit Pfarrer Eggers im Gespräch bleiben, um Wege zu finden, den Konflikt zu befrieden."

Für das Pastoralteam: Pfarrer Thomas Mogge

Weiterführende Links:

Foto: Peter Weidemann | pfarrbriefservice.de


Präventionsfortbildung

Stadt - Land - Gott

Schutzkonzept

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31. Mai 2024

Update: Hoffnung auf Gespräch, Deeskalation und ehrliche Aufklärung

In der Auseinandersetzung zum Thema Missbrauch gibt es gute Entwicklungen.

Am Samstag kamen Bischof Dr. Heiner Wilmer und Pfarrer Matthias zu einem dreistündigen Gespräch im Bischofshaus zusammen. Ebenfalls an diesem Austausch beteiligt waren Frau Christiane Kreiß (Mitleitung der Pfarrgemeinde St. Petrus, Wolfenbüttel) und Herrn Stephan Garhammer (Leitung Bereich Organisation im Bischöflichen Generalvikariat). Gemeinsames Anliegen der beteiligten Personen war es, eine gemeinsame Lösung zum Wohle der gesamten kirchlichen Gemeinschaft zu finden. Im Verlauf des Gesprächs, das - so wurde in einer gemeinsamen Stellungnahme unterstrichen - von einer sachlichen und geschwisterlichen Atmosphäre geprägt war, wurden die jeweiligen Positionen, Sorgen und Ziele offen ausgetauscht. Es wurde deutlich, dass gemeinsame Ziele verfolgt würden, nämlich die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt konsequent voranzutreiben und das Vertrauen der Gemeinde in Wolfenbüttel in diese Arbeit wiederherzustellen. Im Verlauf des Gespräches nahm Bischof Heiner seine Bitte an an Pfarrer Eggers zurück, freiwillig auf sein Leitungsamt als Pfarrer zu verzichten.

Weitere Gespräch sollen folgen und ein geordneter und transparenter Prozess in Gang gesetzt werden, der von einer externen Person moderiert wird. Darin sollen - auch mit der Hilfe von Arbeitsgruppen - Gemeinsamkeiten identifiziert und bestehende Unterschiede benannt werden. Über den Fortschritt der Gespräche und die umgesetzten Maßnahmen wird regelmäßig informiert.

Die Stellungnahme endet mit dem hoffnungsvollen Gedanken: "Wir sind uns der Herausforderungen bewusst und entschlossen, gemeinsam konstruktive und langfristige Lösungen für die zu Tage getretenen Differenzen zu finden. Diesen Weg gehen wir mit Zuversicht an.“

Hoffnung auf Gespräch, Deeskalation und ehrliche Aufklärung

Die öffentliche Debatte um den Wolfenbütteler Pfarrer Matthias Eggers und die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim bewegt auch die Menschen im Nordharz.

Mit großer Sorge beobachtet das Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz die Auseinandersetzung um die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und die Rolle von Weihbischof Bongartz, die zwischen der Bistumsleitung und Pfarrer Matthias Eggers geführt wird. Aus einer Reihe von Gesprächen wissen wir, dass der Konflikt auch viele Gemeindemitglieder bewegt. Das ist nicht erstaunlich, denn Eggers ist vielen Menschen in der Katholischen Kirche Nordharz noch bekannt, weil er von 2002 bis 2006 als Kaplan in Goslar tätig war.

In einem Interview mit der Hildesheimer Zeitung hatte er der Bistumsleitung mangelnde Tatkraft bei der Aufklärung und Aufarbeitung vorgeworfen. Besonders Weihbischof Bongartz stand im Fokus seiner Kritik. Nach vielen Briefen und Gesprächen, bei denen keine Einigung erzielt werden konnte, legte der Bischof Pfarrer Eggers nahe, zukünftig als Priester und Seelsorger ohne Leitungsamt tätig zu sein. Auch ein Amtsenthebungsverfahren habe im Raum gestanden.

Seit dem Interview ist der Konflikt weit in die Öffentlichkeit gelangt, über die Grenzen des Bistums hinaus, und wird sehr emotional von allen Seiten geführt. Viele Menschen sind empört und verunsichert, manche überlegen, aus der Kirche auszutreten, um auf diese Weise den Protest zu unterstützen. Die meisten allerdings wünschen sich, dass Kritik und Anfragen von beiden Seiten ernst genommen werden und der ehrliche, konstruktive Dialog wieder in der Sache in den Vordergrund tritt.

Der Diözesanrat, die oberste Vertretung der katholischen Laien im Bistum Hildesheim, hat sich am 26. Mai folgendermaßen zu den Auseinandersetzungen geäußert:

„Der Diözesanrat nimmt den Konflikt zwischen der Bistumsleitung und Pfarrer Matthias Eggers mit großer Sorge zur Kenntnis. Der Diözesanrat fordert die Bistumsleitung auf, die Vorwürfe von Pfarrer Matthias Eggers gegen Weihbischof Bongartz neutral und unabhängig untersuchen zu lassen. Mögliche personal- und dienstrechtliche Maßnahmen des Bistums gegen Pfarrer Matthias Eggers sollen bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Untersuchung ruhen.“

Diese Stellungnahme unterstützen wir als Pastoralteam der Katholischen Kirche Nordharz sehr. Neben einer neutralen Untersuchung der Vorwürfe wünschen wir uns, dass zukünftig die Perspektive der Opfer von Missbrauch die größte Aufmerksamkeit und Bedeutung bekommt. Um das Hören ihrer Anliegen, um Unterstützung und Hilfe für sie muss es in erster Linie gehen. Und wir hoffen, dass der ehrliche und konstruktive Dialog wieder aufgenommen wird.

Bischof Heiner Wilmer hat am 29. Mai eine Stellungnahme veröffentlicht, die Hoffnung macht, dass der Konflikt deeskaliert werden soll. Darin schreibt er u. a.: "Es ist mir ein sehr großes Anliegen, dass sich diese Situation beruhigt. Ich werde mich stark dafür einsetzen, dass es zu einer Deeskalation kommt. Wir werden mit Pfarrer Eggers im Gespräch bleiben, um Wege zu finden, den Konflikt zu befrieden."

Für das Pastoralteam: Pfarrer Thomas Mogge

Weiterführende Links:

Foto: Peter Weidemann | pfarrbriefservice.de


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