Wie ein enttäuschter Schatzsucher doch noch etwas entdeckt

Von Marco Koch - Besonders hilfreich war der Spaten bei der Schatzsuche in der St.-Benno-Kirche letztendlich nicht, denn vergraben war dort nichts. Aber mal schön der Reihe nach: Am Sonntagnachmittag waren die 54 Kommunionkinder aus Goslar, Vienenburg und der Pfarrgemeinde St. Mariä Verkündigung mit ihren Familien zu einem gemeinsamen Gottesdienst eingeladen - und bis auf wenige Ausnahmen waren auch alle gekommen. Kaum hatte die Feier begonnen, waren merkwürdige Geräusche zu hören und ein sichtlich erstaunter Schatzsucher kam in die Kirche. Er war natürlich davon ausgegangen, dass er allein nach dem Schatz suchen könnte, von dem er in einem alten Buch gelesen hatte. Etwas beruhigt war er, als die Kinder ihm versicherten, dass sie nicht in der Kirche seien, um etwas zu suchen. Pfarrer Thomas Mogge sah das allerdings anders. "Ich bin hier in der Kirche schon auf der Suche.", meinte er.

Als die Schatzkiste endlich gefunden war und geöffnet wurde, gab es enttäuschte und frohe Gesichter: Alle, die auf Gold, Perlen oder Edelsteine gesetzt hatten - wie der Schatzsucher - schauten nicht besonders glücklich drein, denn in der Schatzkirche lag - eine Bibel. Pfarrer Mogge fand das großartig und entdeckte darin auch gleich ein Gleichnis, das mit einem Schatz zu tun hat. Und dann noch eins, bei dem es um eine Perle ging. Wer's nachlesen möchte, muss einfach im Evangelium nach Matthäus nachschauen (Mt 13,44-46). Jedenfalls kamen die Kinder dann auf den Gedanken, dass auch die Bibel ein Schatz sein könnte, ein Schatz an Geschichten von Gott, ein Schatz an Wissen, ein Schatz an Fragen und ein Schatz an Antworten. So hatte der zunächst enttäuschte Schatzsucher am Ende doch noch etwas entdeckt, das zu einem richtigen Schatz werden kann, wenn man es zu nutzen weiß. Und diesen Schatz - also die Bibel - bekommen die Kommunionkinder bei den nächsten Treffen in ihren Gruppen.

Zur Wandlung lud Pfarrer Thomas Mogge alle Kinder ein, sich um den Altar zu versammeln. Was für ein großartiges Bild: 80 Kinder stehen im Kreis und beten gemeinsam das Vater unser! Entsprechend nahm die persönliche Segnung der Kinder längere Zeit in Anspruch. Neben dem Zuspruch Gottes bekam jedes Kind noch einen Edelstein zur Erinnerung an einen fröhlichen Gottesdienst geschenkt, fröhlich auch deshalb, weil es Matthias Schulte kurzfristig gelungen war, eine Musikgruppe zusammenzustellen, die mit tollen Liedern für eine tolle Atmosphäre sorgte. Bleibt zu hoffen, dass diese Freude die Kinder und ihre Familien auf dem weiteren Weg der Kommunionvorbereitung begleitet.