Wünsche, Pan de Pascua und zwei Hirtenkinder
Von Marco Koch - "Der Advent ist eine Zeit der Sehnsucht und der Wünsche." Und so finden die Besucherinnen und Besucher von St. Jakobi seit dem 1. Adventssonntag einen kahlen Ast in der Kirche. Kahl bleiben soll er aber nicht. Wer mag ist eingeladen, sich ein wenig Zeit zu nehmen und einen Wunsch oder eine Sehnsucht auf eine der Kugeln zu schreiben und an den Ast zu hängen. Mit jedem Wunsch, mit jeder Sehnsucht wird der Ast schöner geschmückt und bunter.
Apropos bunt: An den beiden Seitenaltären der Kirche ist es bunt und lebendig geworden. Auf der linken Seite steht wieder die Landschaft, die die Gegend von Bethlehem zeigt. In dieser Woche sind dort zwei Hirtenkinder mit den Schafen zu sehen, ein Ochse liegt in der Grotte und harrt der Dinge, die da kommen. An jedem Adventssonntag lädt eine neue Szene zum Verweilen ein. Auf der rechten Seite gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal die Ausstellung "Weihnachten in aller Welt", die ebenfalls zu den Adventssonntagen wechselt. Seit gestern kann man sich anschauen, wie der Advent und wie Weihnachten in Chile gefeiert werden. So sind dort z. B. - schließlich ist ja Hochsommer - Kiefern- oder Tannenbäume nur schwer zu bekommen. Also müssen die Menschen kreativ werden: Einige Familien bauen darum künstliche Bäume auf und an vielen öffentlichen Plätzen werden skulpturale Bäume verwendet. Wer erfahren möchte, wie der Heilige Abend in Chile gefeiert wird, was es zu essen gibt, ist herzlich eingeladen, sich die Ausstellung anzuschauen. Mit ein bisschen Glück kann sogar noch etwas vom "Pan de Pascua" probiert werden, dem traditionellen Weihnachtsbrot, das eigentlich eher ein Kuchen ist, der mit Ingwer und Honig gewürzt wird und kandierte Früchte, Rosinen, Walnüsse und Mandeln enthält. Beeilen sollten Sie sich allerdings, denn schon am nächsten Sonntag gibt es etwas Neues zu sehen.