Macht
Mit Macht hat jede und jeder von uns tagtäglich zu tun. Manchmal bin ich derjenige, der Macht ausübt und manchmal bin ich der Macht anderer ausgesetzt. Macht kann durch Beziehungsverhältnisse (z. B. Sympathie), institutionelle Strukturen, Wahl, Berufung und auch durch Persönlichkeitsmerkmale (z. B. einschüchterndes Auftreten) begründet sein.
Dort, wo Macht auf wenige verteilt ist oder Machtverhältnisse nur in eine Richtung ausgerichtet sind, besteht in besonderer Weise die Gefahr, dass Macht missbraucht wird.
- „Wie kannst du es wagen, einem Mann Gottes so etwas zu unterstellen?“
- „Mir glaubt doch sowieso keiner, dass der sowas tut.“
- „Bei einer so angesehenen Person, kommt alles, was ich sage, gleich an die große Glocke und ich kann mich nirgendwo mehr sehen lassen.“
- „Du machst dem armen Mann seine Karriere kaputt und dann hat die Kirche noch weniger Priester.“
Macht hat immer auch zwei Seiten: Die Seite derjenigen, die diese Macht ausüben und die Seite derjenigen, die sich dieser Macht beugen. Auch diejenigen, die wegschauen, dem Betroffenen nicht glauben und klein reden, machen sich schuldig. Mit den Präventionsmaßnahmen soll das Hinschauen erleichtert werden. Die Beratungsangebote können auch schon bei „einem komischen Gefühl“ in Anspruch genommen werden. Wer Übergriffigkeiten beobachtet oder davon erfährt, muss nicht erst mit sich selbst ausmachen, wie mit einem Vorfall umgegangen werden soll. Er kann seine Wahrnehmung an Fachleute abgeben, die in diesem Bereich erfahren sind.